Navision mit Schweizer Modulen

Die für Schweizer Gegebenheiten angepasste Business-Lösung «Navision Financial» hat weit mehr als eine reine Fibu zu bieten.

Artikel erschienen in IT Reseller 2000/10

   

Geschäftsabläufe zu automatisieren und die Entscheidungsfindung in einem Unternehmen mittels Software-Applikationen zu erleichtern, ist ein Bedürfnis, das nicht nur Grossfirmen beschäftigt. Doch für kleinere und mittlere Unternehmen ist eine ausgewachsene CRM- und ERP-Unternehmens-Software oft eine Nummer zu gross. In diese Lücke zielt Business-Software wie etwa Navision Financial. Entgegen ihrem Namen ist Navision Financial weit mehr als eine Fibu und umfasst mit allen Modulen praktisch die gesamten Geschäftsbereiche eines Handels- oder auch eines kleineren Produktionunternehmens — inklusive Web-Shop. Die ideale Grösse dürfte bei fünf bis 50 Arbeitsplätzen liegen.

Schweizer Module

Die Navision Business Software stammt aus Dänemark, kommt aber mittlerweile in rund 20 Ländern, angepasst an die jeweiligen nationalen Eigenheiten und Vorschriften, zum Einsatz. Die Firma stellt ganz auf Kompatibilität mit Microsoft ab und verweist stolz auf die Zertifikationen für Windows NT, 95, 98 und neuerdings auch für Windows 2000, für MS Office-Produkte und auf das Label «Designed für Microsoft Backoffice».
Seit rund zehn Jahren findet sich Navision in der Schweiz mit mittlerweile annähernd 600 Kunden und rund 5500 Anwendern. Verschiedene Module wurden speziell für die schweizerischen Gegebenheiten entwickelt. So wurde etwa die Buchführung von der schweizerischen Treuhandkammer zertifiziert, die Lohnbuchhaltung von der SUVA und die Module für den elektronischen Zahlungsverkehr von den hiesigen Bankinstituten geprüft.
«Ein grosser Vorteil sind die kurzen Verbindungswege vom Mutterhaus in Dänemark über die Schweizer Niederlassung und die Solution Centers direkt zum Anwender» meint Thomas Messek, Geschäftsführer Navison Software Schweiz, «damit sind wir in der Lage, uns jederzeit schnell an Marktbedürfnisse anzupassen. Navision Financial bewegt sich so zwischen einer reinen Standard-Software und einer individuellen Lösung. Was wir anbieten, ist sozusagen Masskonfektion.»
In der Tat ist die Navision-Lösung sehr flexibel. Die Basismodule decken die Grundbedürfnisse einer betriebswirtschaftlichen Software ab. Dank der integrierten Entwicklungsumgebung ist es darüber hinaus möglich, unternehmensspezifische Anpassungen vorzunehmen. Das Erscheinungsbild von Listen und Auszügen lässt sich vom Anwender selbst anpassen. Tabellen können mit zusätzlichen Feldern erweitert, die Anordnung der Fenster und Eingabefelder anders organisiert und neue Berichte entworfen werden. Programmierer können sogar komplett neue Programm-Module entwickeln. Dabei bleiben aber alle Anpassungen in die Baisismodule eingebettet. Messeck: «Im Gegensatz zu anderen Anbietern lassen wir individuelle Anpassungen nicht nur zu, wir ermutigen die Anwender sogar, die Software weitgehend auf ihre spezifischen Bedürfnisse auszurichten.»

Gesamtpaket mit IBM, Kull und Microsoft

Die Basis jeder Betriebs-Software ist eine leistungsfähige Datenbank. Die Navison-eigene Datenbank basiert auf SIFT (Sum Indexed Flow Technologie) Diese von Navision entwickelte Technologie arbeitet sehr schnell und erlaubt es daher, Resultate nicht abzuspeichern, sondern immer neu zu errechnen. Zusammen mit den – mitgelieferten wie selber programmierten – Filtern, kann so praktisch jede Abfrage durchgeführt werden.
Diese Technologie steht auch zur Verfügung, wenn statt der eigenen Datenbank SQL-Server von Microsoft verwendet werden. «Welche geeigneter ist, hängt von der jeweiligen Situation ab», meint Ruedi Baumann von der Baarer IT&T, einem der 350 Solutions Centers in der Schweiz, «bei wenigen Anwendern zeigt die spezialisierte Navision-Datenbank ihre Stärken, bei grösseren Lösungen ist der SQL-Server eher überlegen.»
Jedenfalls empfiehlt Navision als einfache und kostengünstige Umgebung das gemeinsame Angebot von Microsoft und IBM «KMU ready.go». Dieses von Kull Information Technology Services in Aarau für den Schweizer Markt zusammengestellte Bündel umfasst einen Netfinity-Rechner von IBM und das Microsoft-Paket Backoffice Small Business Server 4.5 sowie Installationsscripts, die das Aufsetzen von Backoffice stark erleichtern.
Die Lizenzen von Navision sind übrigens genauso modular aufgebaut wie das Programm und steigen erst mit der wachsenden Betriebsgrösse oder erweiterter Funktionalität. Doch bereits mit der Erstinstallation sind innerhalb eines Demo-Mandanten sämtliche Module verfügbar, damit sie getestet werden können, bevor sie mit einer neuen Lizenzdatei freigegeben werden. (fis)


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