Trotz dem Debakel mit den IDC- und Dataquest-Zahlen (siehe Seite 1) ist
Fujitsu Siemens-Sprecher Michael Gilgen guten Mutes. Und spricht einige klärende Worte. So zum Beispiel zum Gerücht in englischen Channel-Medien, wonach gegen 50 Leute des höheren Managements in Deutschland den Konzern im Gefolge des geschassten Winfried Hoffmann verlassen hätten. Gilgen: «Es hat Wechsel gegeben, aber die Zahl von 50 ist sicher zu hoch. Der einzige Fall, von dem ich konkret weiss, ist der Marketingleiter EMEA. Ansonsten sieht die Geschäftsleitung noch ziemlich gleich aus.»
Indirekt / Direkt / Indirekt
Bald schon Compaq’sche Ausmasse nahm das Verwirrspiel um direkte und indirekte Kanäle an, das Hoffmann kurz vor seinem Abgang in Deutschland veranstaltete. Hoffmann hatte verkündet, auch in Deutschland würden die grossen Accounts in Zukunft nur noch indirekt beliefert. Was diese, so zum Beispiel die Deutsche Bank, mit einer installierten Basis von vielleicht 10’000 Siemens-PCs gar nicht goutiert haben sollen. Angeblich sollen nun solche Large Accounts einen zweiten PC-Lieferanten in Betracht ziehen.
In der Schweiz wird aber auch diese Suppe – wie so oft – nicht so heiss gegessen, wie sie in Deutschland gekocht worden ist. Michael Gilgen: «In der Schweiz machen wir das ganze Geschäft mit Intel-Produkten ausschliesslich indirekt. Hier stellte sich die Frage gar nie. Wir haben auch nicht vor, etwas zu ändern.» Das Geschäft mit den Unix-Servern läuft aber (noch) zum Teil direkt. Doch auch hier will
Fujitsu Siemens früher oder später auf ein 100% indirektes Modell umstellen. Gilgen: «Wir werden am strikt indirekten Modell festhalten. Das gebietet unsere Glaubwürdigkeit im Channel.»
Plus 15% in der Schweiz
Fujitsu
Siemens gelang es im 1. Quartal, vor allem aufgrund der starken Stellung im Retail (Mediamarkt u.a.), in der Schweiz den Absatz um 15,2 Prozent zu erhöhen. Im Retail legte man um stolze 75,6 Prozent zu und belegt damit unterdessen Platz 1. Zahlen zum Geschäftserfolg werden keine veröffentlicht, doch Gilgen versichert,
FSC habe hierzulande profitabel gearbeitet. (hc)