ZKB: Complet-e ist Untergewicht


Artikel erschienen in IT Reseller 2000/09

   

Complet-e, die sich als Software-Unternehmen vor allem auf betriebswirtschaftliche Lösungen für KMUs (Winoffice, Winshop) konzentriert, meldet für das erste Geschäftsquartal einen Verlust von 3,6 Millionen Franken bei einem Umsatz von gerade 0,7 Millionen Franken. Aufgrund des schwachen Resultats wurde die Aktie des Unternehmens von der Zürcher Kantonalbank von «Marktgewichte» auf «Untergewichte» zurückgestuft. Das Management von Complet-e meint dazu, in jüngster Zeit hätte das gesamte New-Market-Segment zu kämpfen gehabt. Im übrigen wolle man den Aktienkur den Marktkräften überlassen. Nichtsdestotrotz gibt man sich in Spreitenbach für den Rest des Jahres zuversichtlich und hofft, die Jahresziele doch noch zu erreichen. Ob das gelingt, werde aber erst im dritten Quartal absehbar sein.

Zu wenig Partner wegen Y2K?

Als Grund für das schlechte Quartalsergebnis wird das Y2K-Problem angegeben, das vor allem in Deutschland die Fachhändler stark absorbiert habe. Aus diesem Grund hätten weniger Businesspläne und Fachhändlerverträge als geplant abgeschlossen werden können.
In einem Aktionärsbrief verströmt das Unternehmen dafür Optimismus, was die Übernahme der deutschen, 1997 von Lobster Technology gegründeten, Mention Software betrifft. Mit Hilfe der 30 Mention-Entwickler hofft man, bis zur Cebit 2001 insbesondere auch ASP-Lösungen entwickeln und anbieten zu können. Die Übernahme schlug sich aber auch im Vertriebsnetz nieder, das sich auf einen Schlag um 30 Fachhändler vergrösserte. Die Zahl von insgesamt 221 Fachhandelspartnern liegt aber nach wie vor unter den budgetierten Vorgaben, insbesondere in Deutschland. Die Fachhandelspartner bilden eine wichtige Kennzahl für die weitere Entwicklung des Unternehmens.
Complet-e war im März im Zusammenhang mit der Generalversammlung, die den Wechsel des Kontrollorgans abgelehnt hatte, und dem darauf folgenden Rücktritt des Verwaltungsratspäsidenten in die Schlagzeilen geraten. Nun soll noch vor den Sommerferien eine ausserordentliche GV stattfinden, um eine neue Kontrollstelle zu wählen und einem genehmigten Kapital zuzustimmen. Von dieser Massnahme verspricht sich die Geschäftsleitung mehr Flexibilität für ihre Wachstumsstrategie. (fis)


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