SGI will den Turnaround erzwingen


Artikel erschienen in IT Reseller 1999/14

   

Der in letzter Zeit etwas ins Schlingern geratene Grafik-Workstations-Spezialist SGI will den dringend ersehnten Turnaround herbeizwingen. Chairman und CEO Rick Beluzzo: «Wie die Quartalszahlen belegen, haben wir bereits Fortschritte erzielt. Der nächste Schritt besteht nun darin, unsere proprietären Technologien für die Mainstream-Märkte zu öffnen, um unsere Position zu sichern und den Shareholder-Value zu steigern.»
Konkret bedeutet dies, dass die Entwicklung der Workstations unter Windows NT - vor kurzen noch als entscheidender Schritt für die Erholung vom SGI gepriesen - zu einem PC-Hersteller ausgegliedert werden. Gerüchteweise handelt es sich dabei um Dell. Gemeinsam mit dem Spezialisten für Grafikchips und 3D-Grafiklösungen für Mainstream-PCs, Nvidia, sollen neue Desktop-Systeme entwickelt werden. Dazu wird ein SGI-Entwicklungsteam für 3D-Grafiklösungen zu Nvidia ausgelagert.
Die Systemsoftware und insbesondere das Filesystem für Plattformen unter Linux sowie dem SGI-Betriebssystem Irix soll in Zusammenarbeit mit der Firma Veritas Software verbessert werden.
Ausgegliedert und verkauft werden auch die Abteilungen, die sich mit dem Supercomputer Cray und mit vektorbasierten Produkten befassen. Hier ist noch kein Käufer bekannt. Schliesslich hat SGI mit NEC Corporation eine Allianz für die Vermarktung von High Performance Systemen auf dem japanischen Markt geschlossen. Einzelheiten der Vereinbarung stehen zur Zeit noch aus.
Die Umstrukturierungen werden einen Abbau von weltweit rund 1500 Personen in den Bereichen Marketing, Vertrieb und Verwaltung zur Folge haben. Zudem sollen sich mit der Übernahme von Geschäftsaktivitäten durch die verschiedenen Partner eine zusätzliche Reduzierung der SGI-Mitarbeiter ergeben. Wie weit die Schweizer SGI-Zweigstellen in Dietikon und Gland davon betroffen sind, kann laut einer Firmensprecherin heute noch nicht gesagt werden. (fis)


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