Dell bald mit AMD-Chips?


Artikel erschienen in IT Reseller 2000/07

   

Bisher setzte Dell als einer der letzten PC-Hersteller ausschliesslich auf die CPUs von Intel. Noch im Februar hatte Michael Dell erklärt, man werde auf Prozessoren von AMD verzichten, da der Chipsatz «zu anfällig» sei. Jetzt berichtete das Wirtschaftsmagazin «Forbes» von Gesprächen zwischen AMD und Dell. Danach scheinen die Chancen für AMD nicht schlecht zu stehen, grössere Stückzahlen des Low-Cost-Athlons Spitfire an Dell liefern zu können.
Fachleute sind der Meinung, der von AMD für das zweite Quartal angekündigte Spitfire-Chip sei dem Celeron von Intel überlegen. Spekuliert wird zur Zeit noch über die Cache-Grösse des Spitfire. Ist ein Level 2-Cache mit 128 KByte nämlich gleich gross wie die beiden Level1-Caches zusammen, so macht das in den Augen vieler Fachleute wenig Sinn. Spekuliert wird daher, AMD könnte die Level 1-Caches auf 2x32 KByte reduzieren, entsprechend der Konstellation für den K6/2+ Prozessor, den AMD für den Notebook-Markt vorgesehen hat.

AMD im Aufwind


Ein Entscheid von Dell zu Gunsten von AMD dürfte sich nicht zuletzt auch auf die Rechnerpreise auswirken. AMD-Chips sind günstiger zu bekommen als die Pendants von Intel. Dass die Gespräche ernst gemeint sind, zeigt die Reaktion von Wallstreet: Die AMD Aktie stieg am 6 April bis Börsenschluss auf 71,25 Dollar, nachdem sie zwischendurch gar 74,25 erreicht hatte.
Allerdings sollte man auch den Entscheid von Microsoft nicht vergessen, die Spielekonsole X-Box in letzter Minute doch noch mit einem Intel-Prozessor auszurüsten. Dahinter stand offenbar ein Dumpingangebot des Branchenführers. Ein solches könnte jetzt auch AMD noch einen Strich durch die Rechnung machen. (fis)


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