In einem komplizierten Deal mit
Veritas, dem erfolgreichen Hersteller von Backup-Software, wird der Seagate-Konzern neu geordnet. Der Hintergrund: Das Geschäft mit «unverpackten» Harddisks ist extrem hart umkämpft und äusserst margenschwach. Im Gegensatz dazu florieren Firmen, wie
EMC, die ganze Speichersysteme anbieten. Ein Megabyte Speicher kostet bei EMC 20 Dollar, bei
Seagate einen Penny.
Die Seagate-Aktie litt entsprechend schon seit Jahren unter sinkenden Margen und Gewinnen. Der unübliche Deal sieht nun vor, dass Veritas seinen von Seagate gehaltenen 33%-Anteil sowie Nischenprodukte von Seagate-Töchtern wie SanDisk oder CVC zurückkauft. Das Hardddisk-Geschäft von Seagate wird zugleich von einer privaten Investorengruppe übernommen. Die Seagate-Aktionäre sollen 77,50 Dollar pro Aktie erhalten, zahlbar in Veritas-Titeln und einem Baranteil von 5 Dollar pro Aktie.
Seagate-Manager wie auch Analysten glauben, dass das Hardwaregeschäft als eher langfristig ausgerichtete Privatfirma besser überleben kann. In der Internet-Economy gebe es dafür gute Aussichten. Marktkenner glauben allerdings auch, dass trotz Konsolidierung die Margen im Diskbusiness wie bisher unter Druck bleiben werden.
Schlanke Linux-Server
Seagate hat soeben ihren ersten schlanken Linux-Server angekündigt. Die Internet-Strategie von
Seagate – insbesondere bei den schlanken Servern – zielt auf ein breites Produkteangebot. Dieses soll im Rahmen einer langfristigen Partnerschaft mit Cobalt Networks entstehen und vor allem ISPs und ASPs ansprechen, denen die «Seagate Server Appliance Solution» ermöglicht, Speicherplatz und Datenschutz-Anwendungen für KMUs anzubieten.
Die Zusammenarbeit mit Cobalt öffnet Seagate die gesamte installierte Basis von Cobalt-Servern. Zu den Cobalt-Kunden sollen allein über 1000 ISPs gehören. Das Abkommen erlaubt Seagate aber auch, das Entwicklerprogramm von Cobalt für Dritthersteller zu nutzen. Für die Seagate Server Appliances entwickelte Anwendungen werden damit auch für die Cobalt Plattform verfügbar sein. Dass die schlanken Server von Seagate auf Linux basieren, wird, wie die Firma meint, die Entwicklungszeiten von Applikationen beschleunigen. Die erste Server Appliance Lösung von Seagate soll im Sommer ausgeliefert weren. Preise und Spezifikationen werden zu diesem Zeitpunkt bekanntgegeben werden. (mvb / fis)