Höhere Linux-Adaption in der Krise

Laut einer IDC-Umfrage unter IT-Entscheidern plant in der Krise die Hälfte aller Mittelstandsfirmen die Anzahl ihrer Linux-Systeme auszubauen, bei Servern und Clients.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2009/10

     

Die Marktanalysten von IDC sagen die diesjährige Krise als Demarkations­linie voraus, die den Einsatz standardisierter Architekturen beschleunigt. Diese bestehe aus standardisierten Blade-Servern auf x86-Basis, Linux und Virtualisierungs-Software. Bestehende Linux-Nutzer sind hochzufrieden mit den Systemen und installieren weitere Linux-Systeme als proaktive Resonanz auf Budgetkürzungen.

Dies hat eine weltweite IDC-Studie bei IT-Entscheidern von 330 Unternehmen ergeben, die bereits Erfahrung mit Linux-Nutzung und -Einführung haben. IDC sieht in der aktuellen Krise die Parallelen zur Rezession von 2001 bis 2002, die damals zu einer erhöhten Linux-Adoption geführt hatte.

Stetig steigende Linux-Adaption

Linux ist seit Ende der 1990er Jahre zu einem kommerziell unterstützten Format gereift und ist seither stetig gewachsen, als Alternative für Unix-Betreiber, die ihren Servermix expandieren oder auf x86-Architektur migrieren, sowie für Windows-Betreiber mit einem Bedürfnis für Nutzlasten, die von Linux bereitgestellt werden.

Heute könnten nach Einschätzung von IDC die Tiefpreisnatur von Linux und das Wachstum von Virtualisierungssoftware zu einer erhöhten Anzahl Linux-Systeme (auch als Gast-Betriebssysteme) führen.

Einzelhandel besonders aggressiv

Aus der Studie geht hervor, dass in der aktuellen Krise weltweit 53% der befragten Unternehmen Linux vermehrt für Server einsetzen und 48% mehr Linux-Clients installieren, rund 20% evaluieren dies für Server und Clients. Der Einzelhandel plant von allen vertikalen Märkten besonders aggressiv den vermehrten Linux-Einsatz: 63% im Client-Bereich und 69% im Server-Bereich. Die Studie wurde von IDC im Auftrag von Novell erstellt, aber unabhängig von Novell-Nutzern. Bei den angefragten Unternehmen der IT-Entscheider mussten ausserdem mindestens 100 Mitarbeitende beschäftigt sein. Davon nutzen 97% Windows-, 55% Linux- und 39% Unix-Betriebssysteme. (Marco Rohner)


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