Zwei Wege zur IP-Telefonie

Matra Nortel Communications (MNC) hat zwei Ansätze für den Umstieg auf die IP-Telefonie bereit: Integration von bestehenden Telekommunikations-Systemen in eine IP-Umgebung oder vollständiger Verzicht auf eine herkömmliche Telefonanlage.

Artikel erschienen in IT Reseller 2000/05

   

Im letzten Heft besprach IT Reseller an dieser Stelle die LAN-Telefonie-Lösung von 3Com. Die NBX 100 Hubs von 3Com eignen sich vor allem für kleinere Unternehmen von 10 bis 100 Arbeitsplätzen, die eine neue Anlage installieren wollen oder für Zweigstellen grosser Unternehmen.
Die Lösungen von Matra Nortel Communications ermöglichen wie NBX 100 von 3Com den vollständigen Verzicht auf herkömmliche Telefonanlagen, sind aber auch für die Integration von bestehenden Telefonanlagen in eine IP-Umgebung geeignet.
Matra Nortel Communications, das Joint-venture von Aerospatiale Matra und Nortel Networks, gründete Anfang November letzten Jahres eine Niederlassung in der Schweiz — die Matracom Networks AG in Dietikon. Das Personal wurde von der ausgegliederten Matra-Abteilung der Einkaufsgesellschaft Telekommunikation (EG-Tel AG) übernommen.

Für Markteinführung weitere Partner gesucht

Nachdem an der Telecom 99 in Genf die Telekom- und Netzwerk-Spezialisten ihre IP-Telefonie-Lösung erstmals der Weltöffentlichkeit vorstellten, sollen diese nun auch den Schweizer Markt erobern. Seit Anfang dieses Jahres seien verschiedene Feldversuche in Europa gestartet worden, die Produkteinführung in der Schweiz soll voraussichtlich Mitte dieses Jahres erfolgen.
Planung und Integration erfolgt durch die entsprechend ausgebildeten MNC-Systempartner. Wie IT Reseller bereits im letzten Jahr meldete, will Matracom Networks das Partnernetz im Segment der kleineren und mittleren Kunden, also für Firmen mit 50 bis 300 Telefonanschlüssen, ausbauen. Dazu sucht man weitere Systempartner, die auf den entsprechenden Produkt-Gruppen geschult werden und Pre- und Post-Sales-Support und Marketingunterstützung erhalten. Die Partnerschaft ist kostenlos und beinhaltet keine Abnahmeverpflichtungen.

Zwei Lösungsansätze

MNC bietet für die Verwirklichung von IP-Telefonie zwei Lösungsansätze: Erstens die Integration von bestehenden Matracom MC6500 Telekommunikations-Systemen in eine IP-Umgebung durch MC6500IP. Kunden, die sich jetzt für eine konventionelle Anlage (MC6500) entscheiden, können problemlos IP-Telefonie integrieren oder darauf migrieren. Dies gilt auch für bereits installierte MC6500-Systeme.
Zweitens ermöglicht die Internet Communications Architecture eine IP-Telefonie-Lösung, die auf dem Client-Server-Prinzip basiert. Auf eine herkömmliche Anlage wird hier also verzichtet. Mit der Internet Communications Architecture hat man laut Herstellerangaben die vollen Leistungsmerkmale eines MC6500-Systems zur Verfügung, laut MNC sind dies in der ersten Phase rund 400 Features. Zum Vergleich: NBX 100 von 3Com bietet zur Zeit etwa 125 Leistungsmerkmale.
Die Administration der Matracom Telekommunikations-Systeme erfolgt durch das Netzwerkmanagement-System MC7415, welches in Optivity von Nortel Networks integriert ist. Ein Systemadministrator der «Datenwelt» verwaltet so mit dem gleichen Werkzeug die «Sprachwelt».

Wichtigstes Merkmal: Kompatibilität


Die Verwendung von QSIG (ein Standard für Signalisierungen) gewährleistet den gemeinsamen Betrieb mit Systemen anderer Hersteller. Die Kompatibilität der beiden Lösungen miteinander und ihre Fähigkeit zum gemeinsamen Betrieb mit anderen Einrichtungen darf als eines der wichtigsten Merkmale der von Matra Nortel Communications angebotenen # Lösungen angesehen werden.
Da beide IP-Telefonie-Lösungen (MC6500IP und die Internet Communications Architecture) beliebig miteinander kombiniert werden können, gewährleistet Matra Nortel eine optimale Lösung in Sachen Investitions-Schutz für den Endkunden. (mh)


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