James-Bond-Vision des Arbeitsplatzes

In Bern-Ostermundigen forscht ein multikulturelles Team bestehend aus 100 Leuten für die Swisscom am vermarktbaren Arbeitsplatz der Zukunft.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2009/06

     

Der Ansturm auf die Innovations-Messe von Swisscom war riesig. Mehr als doppelt so viele Teilnehmer wie erwartet hätten sich angemeldet, so der Veranstalter. Die Besichtigungsräume waren gerappelt voll, vornehmlich von Vertretern aus der Grosskundensparte. Zu sehen gab es diesmal unter anderem experimentelle Arbeitsplatzmodelle der Zukunft, wo die Maus endlich ausgesorgt hat. Die Forschungsabteilung hat dazu kurzerhand mittels Webcam, Beamer und Tischplatte eine an den neuesten James-Bond-Film erinnernde Multifunktionale Visualisierungs-Plattform gebastelt.

Auch an neuen, komplexen Möglichkeiten des Data-Minings und darauf basierend des Load-Balancing wird offenbar wacker geforscht. Schliesslich fanden auch Consumerthemen wie beispielsweise Maschinen zur drahtlosen Verteilung von breiten Datenstreams ihren Platz. Ein Thema, das mit der Diskussion um Glasfaser und Triple-Play in Zukunft eine gewichtige Rolle einnehmen wird.


Daneben gab es einige konkrete Neuerungen, beispielsweise, dass man in Bälde die deutsche Kollaborationslösung «Teamspace» vertreiben will. Dabei handelt es sich um eine Lösung, die auf den Servern von Swisscom selbst oder auf jenen der Kunden betrieben werden kann.

SCIS will Wachstumsoptionen prüfen

Zum Thema Outsourcing referierte Eros Fregonas, CEO von Swisscom IT Services (SCIS). Er sichtete weiteres Wachstumspotential bei steigendem Preisdruck. Trotzdem habe man dieses Jahr bei vielen Kunden die Service-Level-Agreements neu verhandeln und damit die Preise anheben müssen.

Bezüglich der Auswirkungen der Finanzkrise war er für den Geschäftsgang aber relativ zuversichtlich. Zwar habe die Krise kurzfristig negative Auswirkungen auf das Beratungs-Geschäft. Andererseits werde damit wohl mittel- bis langfristig der Kostendruck erhöht, was wiederum den Bedarf für IT-Infrastruktur-Dienstleistungen steigere.


Bei der anrollenden Konsolidierungswelle gebe es für Dienstleister zwei Strategien: Entweder versuche man, sich als «really global Player» zu etablieren oder verschaffe sich eine Position als «local Hero», SCIS wolle sich auf zweites konzentrieren. Trotzdem prüfe man im laufenden Jahr Wachstumsoptionen und liebäugelt mit dem Aufbau neuer Geschäftsfelder. «Die Zeit ist gut, um neue Firmen zu kaufen», sagte Fregonas. Details dazu wollte er aber noch nicht äussern. Insgesamt wolle man sich in den nächsten drei Jahren weg vom kundenspezifischen Zuschnitt entwickeln und mehr standardisieren. (Claudio De Boni)


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