Burkhalter: Ein «Stromer» goes IT

Ein neuer Player unter den Systemintegtratoren wird von sich Reden machen. Die Burkhalter Net Works wird den VoIP-Markt aufmischen. IT Reseller hat mit dem Geschäftsleiter gesprochen.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2000/05

     

Burkhalter ist ein grosser Name im Elektrotechnik-Bereich. Nun kommt IT, konkret Telematik hinzu: Die Burkhalter-Gruppe wird ab 1. März ihren Telematik-Bereich in einer eigenen Firma zusammenfassen. Die neue Burkhalter Net Works wird schweizweit Daten- und Sprach-Netzwerke bauen und unterhalten. Der Geschäftsleiter, Rolf Gutbub, sieht die neue Firma gut gerüstet: «Wir können gesamtheitliche Netzwerk-Lösungen für KMUs anbieten. Im Gegensatz zu den IT-Firmen kommen wir von der Sprachseite her, in den letzten drei Jahren haben wir viel IT gelernt, wir sind für den Challenge vorbereitet.» Dass seine Mitarbeiter als Stromer bezeichnet werden, dagegen wehrt er sich vehement, «Ein Fünftel der Belegschaft hat ihre Basis in der Elektrotechnik, der Rest sind gestandene IT-Fachleute.» Allerdings: Der trotz allem starke Rückhalt in der traditionellen Elektrotechnik erlaubt es der Firma, alle Installationen, von der Strukturverkabelung bis hin zum Schwachstrom, aus einer Hand anzubieten. Auch beim Verkauf wird auf die über vierzig «traditionellen» Filialen zurückgegriffen: «Die Leute sind informiert. Wenn jemand in
St. Gallen eine «Voice over IP»-Lösung (VoIP) will, dann wird der lokale Vertreter die Burkhalter Net Works avisieren. Wichtig: Der Abschluss wird durch den lokalen Partner getätigt, der Kunde verhandelt also mit einem bekannten Verkäufer, gerade für KMUs ein gewichtiger Faktor. «Die bestehenden Geschäftsstellen werden gewissermassen zu unseren Channelpartnern. Wir werden von ihnen getragen.»

Boom-Markt

Gutbub weiss, dass gegenwärtig noch viel tradionell umgesetzt wird. Der Trend und der Marktdruck weisen jedoch in Richtung VoIP, ist er überzeugt. «Dieses Jahr ist noch Vorspiel, den Durchbruch der neuen Technologie erwarte ich bis Ende 2001. Die KMUs sind noch etwas zurückhaltend.» Aus diesem Grunde werden auch Brückenschlag-Lösungen von Telefon-Herstellern wie Siemens und Nortel angeboten. Doch vor allem stolz ist er auf die Partnerschaft mit 3Com: Burkhart ist einer von zwei Distis, der die Einkabellösung NBX 100-TVA anbietet (ITR 04/2000). 3Com wird nicht exklusiv bleiben. Burkhalter ist ein Enterprise Solution Partner (ESP) von Nortel. Die erwarteten Lösungen von Matracom (s. Seite 27) hielten allerdings, so Gutbub, einer kritischen Betrachtung für den KMU-Markt noch nicht stand.
Durch die Implementation dieser neuen Einkabellösungen gehen der Firma natürlich auch Service-Aufträge verloren, da sie einfacher zu unterhalten sind, das weiss auch Gutbub. Doch: «NBX erlaubt uns auch Zusatzgeschäfte, unsere Informatik-Leute können in neue Bereiche vorstossen.» Bis Burkhalter aber auch Storage-Systeme und LAN-Unterhalt anbietet, wird noch einige Zeit vergehen.

Leute


Um all diese Bereiche bereits heute abdecken zu können, fehlen auch noch die Leute. Die neue Firma ist mit 45 Mitarbeitern eingestiegen. Doch neue kommen ständig dazu. «Wir sind ein attraktiver Arbeitsgeber. Wir rekrutieren von den IT- und Telefon-Herstellern und last but not least bilden wir selber Lehrlinge aus. Viele Elektroinstallationslehrlinge mussten bis jetzt abspringen, um im IT-Bereich zu arbeiten. Wir bieten ihnen jetzt Ausbildung bei uns, meist zusammen mit unsern Partnern und herkömmlichen Computerschulen. «Wir werden uns fit machen», so Gutbub. (phk)


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