Der Schweizer Markt fällt normalerweise bei Marktstudien in den Grossraum Europa mit so unterschiedlichen Märkten wie Österreich und Griechenland. Die Studerus Telecom wollte es genauer wissen und liess bei 600 KMUs nachfragen, wie es denn mit dem Internetzugang stehe. Informatikverantwortliche oder Geschäftsführer standen der Demoscope Red und Antwort.
Internet ist Standard
Über zwei Drittel der Firmen verfügen über einen Internetzugang. Die Anzahl nimmt mit steigender Mitarbeiterzahl zu. Im deutschsprachigen Teil der Schweiz sind Firmen eher mit einem Internet-Anschluss ausgerüstet als in der Romandie (72% verglichen zu 61%). 38% der Unternehmen die noch nicht am Internet hängen, planen diesen sofort (12%) oder innert einigen Monaten (26%) einzurichten. Die folgenden Erhebungen gelten nur für Firmen, die ohne Standleitung auskommen und sich jedesmal ins Netz einloggen müssen.
ISP: Bluewin, gefolgt von SOL
Über ein Drittel der Firmen gelangen via den Swisscom-Provider Bluewindow ins Netz. Ein Zehntel der Firmen benutzt dazu den Cablecom-Provider Swissonline. Der Gratis-Zugang Freesurf von
Sunrise wird von 5% der KMUs genutzt, gleich wie jener von Datacom. Die 5%-Hürde nicht genommen haben Diax D-Planet, Agri, TIC, Active Net / Uunet, Worldcom und Compuserve / AOL. Immerhin ein Fünftel der Firmen benutzt keinen dieser Anbieter, sondern hat Verträge mit kleinen, lokalen ISPs.
Wer tut was?
Fast alle Firmen frönen dem E-Mail, das mit 96% die wichtigste Anwendung ist. Gut ein Drittel der KMUs unterhält denn auch einen eigenen Mailserver. Datenfiles werden von fast zwei Dritteln der Firmen per Netz verschoben und über die Hälfte (56%) unterhalten eine eigene Homepage. Internet-Banking ist mit 39% erstaunlich verbreitet. E-Commerce gibt es noch bei keinem Fünftel der Firmen, dort steckt also noch einiges an Potential. Wie intensiv die Möglichkeiten genutzt werden, wurde nicht erfasst.
Wer darf?
Die Hälfte der Kleinunternehmen mit bis zu neun Mitarbeitenden erlauben es jedem PC-Benutzer, aufs Netz zuzugreifen. Je grösser das Unternehmen, desto weniger Angestellte haben direkten Internet-Zugang.
Auch hier zeigt sich die Deutschschweiz mit 40% etwas grosszügiger als die Welschschweiz mit 33%. Ob der Chef jeweils immer einen Zugang hat, wurde in der Studie nicht erfasst.
Always online?
Über 70% der Firmen verfügen über keine Standleitung, sondern wählen sich bei Bedarf ein. Dazu benutzen 39% einen ISDN-Router, 32% vertrauen auf ein analoges Modem oder einen ISDN-Terminal-Adapter. Pro Firma stehen durchschnittlich 1,4 Router respektive 1,8 analoge Modems / ISDN-Terminal-Adapter im Einsatz. Nur gut ein Fünftel der Firmen setzen ihre Router auch für Verbindungen zwischen internen Netzwerken ein.
Who-is-who?
Für den Schwerzenbacher Disti Studerus, der die Studie in Auftrag gab, ist natürlich hauptsächlich interessant, wer die Studerus-Produkte einsetzt. 39% der Router sind von
Zyxel, wo Studerus die Generalvertretung hat. 16% der Firmen verwenden Produkte von
Cisco und 4% solche von Elsa. Auf andere Hersteller entfallen 11%. Einschränkend muss gesagt werden, dass über 30 Prozent der Befragten sich nicht an die Marke der benutzten Router erinnern konnte.
Analog-Modems / ISDN-Adapter kommen fast zur Hälfte von Zyxel (47%).
US Robotics (14%), ELSA (11%) und 3 Com (8%) folgen. Allerdings muss beachtet werden, dass diesmal jene Antwortenden die sich nicht an die Marke erinnern konnten, weggelassen wurden.