Propaganda sinistra assoluta


Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2008/15

     

Die Rolle der Gewerkschaften ist naturgemäss eine fordernde, so wie die der Arbeitgeber auch. Und mit schöner Regelmässigkeit wird jedes Jahr die Lohndiskussion geführt, immer dann, wenn es Herbst wird und das Jahr sich anschickt, sich dem Ende zuzuneigen. Dass diese Lohndiskussion von den Gewerkschaften jedes Jahr angestossen wird, liegt ebenfalls in der Natur der Sache und ist auch richtig so.

Man kann geteilter Meinung darüber sein, ob es richtig ist, dass sie jedes Jahr noch früher beginnt. Vielleicht versuchen die Gewerkschaftsvertreter damit ganz einfach die zeitliche Länge der medialen Aufmerksamkeit zu optimieren, um so ihren Mitgliedern das Gefühl zu vermitteln, sie würden sich in besonderem Masse und mit Vehemenz für ihre Anliegen einsetzen. Man kann sich auch damit abfinden, dass Gangart und Tonalität hart und laut sind, das liegt in der Natur der Sache, sie müssen mehr fordern, als sie zum Schluss kriegen werden.


Was aber nun die Gewerkschaft Kommunikation (Geko) letzte Woche zum Besten gegeben hat, sprengt die Grenzen des guten Stils und der vernünftigen Argumentation, die für Sozialpartner, die auf gleicher Augenhöhe über ihre Zukunft verhandeln wollen, selbstverständlich sein sollte. Die Geko verlangt von den Referenzunternehmen Swisscom, Sunrise, Cablecom und T-Systems den vollen Teuerungsausgleich und eine generelle Lohnerhöhung von 2,5 Prozent. Als Grund für die Forderungen gibt sie «deutlich gestiegene Margen» an.

Die Geko-Leute scheinen noch nicht erkannt zu haben, dass das Klima rauer geworden ist und anstatt mehr Lohn heute bei den Telcos und in der IT vor allem mehr arbeiten angesagt ist anstatt mehr Lohn. Was mich aber besonders stört, ist die Tatsache, dass die Geko einfach Dinge verdreht, die so nicht richtig sind. Die Telcos haben nämlich nicht höhere, sondern tiefere Margen eingefahren. Ihre Umsätze sinken und hätte z.B. Swisscom nicht noch die sehr profitable Fastweb im Ausland, wäre Swisscom-Gewinn heute schon nirgends mehr. Nichts gegen soziale Gerechtigkeit, aber die linke Propagandamaschine bedient sich eines unsauberen Mittels: der Lüge.

Markus Häfliger
Chefredaktor


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