VMware macht die Konkurrenz platt

An der ersten VMworld in Europa, die im südfranzösischen Cannes stattfand, zeigt sich der Virtualisierungs-Marktführer kämpferisch und selbstbewusst. Um der Konkurrenz weiter einzuheizen, werden zusätzliche Partner gesucht.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2008/04

     

Am im Vorfeld der ersten VMworld Europe stattfindenden Partnertag zeigte Vmware seinen Konkurrenten die Zähne. Dass man im Virtualisierungsgeschäft nicht nur in Sachen Marktanteil, sondern auch technologisch weit voraus ist, verdeutlichte CEO Diane Greene mit einem beeindruckenden Beispiel: «Da unser ESX-Hypervisor direkt auf der Hardware aufsetzt, benötigt er gerade mal 32 MB Speicherplatz.» Der Microsoft Virtual Server dagegen belege ganze 2,2 GB.
In die gleiche Bresche schlägt der zweite Sprecher an der Eröffnungsrede: «Gibt es hier jemanden, der ernsthaft daran glaubt, dass Microsoft daran interessiert ist, den Betrieb von Linux-Systemen auf seiner virtuellen Umgebung möglichst einfach zu machen?», fragt Carl Eschenbach, EVP Worldwide Field Operations, die rund 1200 Partner im Raum. Die Antwort lässt er offen. Er geht sogar noch weiter und zerlegt in einer feurigen Rede sämtliche «Möchtegern-Konkurrenten» - gemeint sind beispielsweise XEN, Virtual Iron, Oracle, Citrix und Virutozzo - in ihre Einzelteile. Danach werden die sechs «Opfer» von VMware mittels Powerpoint-Animation virtuell plattgemacht.
Im vergangenen Jahr ist der Umsatz der EMC-Tochter um 88 Prozent auf 1,33 Mrd. Dollar gewachsen. Der Umsatz ausserhalb der USA nahm um 94 Prozent auf 605 Mio. Dollar zu. In Europa werden 90 Prozent der Geschäfte mit Hilfe von rund 4400 lizenzierten Partnern abgewickelt. Jetzt soll das Wachstum mit zusätzlichen Partnern forciert werden. Insbesondere im KMU-Umfeld will man zulegen: «In Europa gibt es 80’000 Firmen mit mehr als zehn Servern und nur vier Prozent sind unsere Kunden», redete Diane Greene ihren Zuhörern den Mund wässerig.
Erst im vergangenen Jahr wurden darum die Einstiegshürden gesenkt: Lediglich einen ausgebildeten Verkäufer muss man beschäftigen, um in den Genuss des Partnerprogramms zu kommen und der Mindestumsatz wurde auf 10’000 Dollar halbiert.
Die dadurch aufkommende Konkurrenz sieht man beim etablierten VMware-Partner DL Group GMG aus Genf gelassen: «Um Virtualisierungsprojekte richtig umzusetzen, braucht man sehr viel Erfahrung», so Raymond Sleiman, Manager Integration & Managed Services bei DL Group. Um einen Consultant auszubilden, braucht man gut acht Monate. Allerdings spielt seine Firma als einer von nur 30 europäischen Premier-Partner in einer eigenen VMware-Liga. (Markus Gross)

Im vergangenen Jahr...

Im vergangenen Jahr ist der Umsatz der EMC-Tochter um 88 Prozent auf 1,33 Mrd. Dollar gewachsen. Der Umsatz ausserhalb der USA nahm um 94 Prozent auf 605 Mio. Dollar zu. In Europa werden 90 Prozent der Geschäfte mit Hilfe von rund 4400 lizenzierten Partnern abgewickelt. Jetzt soll das Wachstum mit zusätzlichen Partnern forciert werden. Insbesondere im KMU-Umfeld will man zulegen: «In Europa gibt es 80’000 Firmen mit mehr als zehn Servern und nur vier Prozent sind unsere Kunden», redete Diane Greene ihren Zuhörern den Mund wässerig.

Erst im vergangenen Jahr...

Erst im vergangenen Jahr wurden darum die Einstiegshürden gesenkt: Lediglich einen ausgebildeten Verkäufer muss man beschäftigen, um in den Genuss des Partnerprogramms zu kommen und der Mindestumsatz wurde auf 10’000 Dollar halbiert.
Die dadurch aufkommende Konkurrenz sieht man beim etablierten VMware-Partner DL Group GMG aus Genf gelassen: «Um Virtualisierungsprojekte richtig umzusetzen, braucht man sehr viel Erfahrung», so Raymond Sleiman, Manager Integration & Managed Services bei DL Group. Um einen Consultant auszubilden, braucht man gut acht Monate. Allerdings spielt seine Firma als einer von nur 30 europäischen Premier-Partner in einer eigenen VMware-Liga. (Markus Gross)

Produktankündigungen an der VMworld Europe

-Dell, Fujitsu-Siemens, HP und IBM lancieren Server mit integriertem Vmware ESX 3i Hypervisor.
-NetIQ macht seinen «Secure ­Conficuration Manager» fit für VMwares ESX-Server.
-Die Bea «LiquidVM VI Client ­Extention» soll die Java-Virtualisierung vereinfachen.
-Sun Microsystems bietet die VMware Infrastructure-Suite inklusive Support auf x64-Servern an. Ausserdem stellt Sun die «Virtual Desktop Infrastructure 2.0» vor.
-VMware richtet ein Kompetenzzentrum für SAP-Anwender ein.
-Netapp bringt Snap-Manager und Provisioning-Manager für virtuelle Infrastrukturen.
-Brocade präsentiert den DCX Backbone für eine verbesserte ­Server-Virtualisierung.


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