Crealogix mit ERP-Klumpfuss

Die Crealogix-Gruppe hat den Gewinn vermasselt, weil im ERP-Bereich Projekte verzögert wurden.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2007/17

     

ERP- und E-Business-Spezialist Crealogix hat die Zahlen fürs Geschäftsjahr 2006/2007 veröffentlicht - und die ambitiösen Ziele von 10 Prozent organischem Wachstum pro Jahr klar verfehlt. Von einem «Jahr der Konsolidierung» spricht CEO Bruno Richle (Bild) und räumt dann doch noch ein, dass man insbesondere in Deutschland «die Komplexität grösserer Projekte unterschätzt» habe und nun dafür bestraft werde. «Diese Projekte werden sich auch im kommenden Geschäftsjahr negativ auf die Margen auswirken», erklärt Richle. Die Gruppe weist einen konsolidierten Umsatz von 60,7 Mio. Franken aus, das sind 4,1 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag bei 3,8 Mio. Franken im Vergleich zu 4,3 Mio. Franken im Vorjahr. Der Rückgang konnte aber nur dank guten Finanzergebnissen so klein gehalten werden. Der Ertrag aus den zwei Kernbereichen ERP und E-Business sank von 7,2 auf 3,2 Mio. Franken. Der Rückgang der Ergebnisse sei vor allem eine Folge der Restrukturierungsmassnahmen im ERP-Bereich, insbesondere bei der Tochter Circon, wo das Amt des CEO zu Beginn des Jahres neu besetzt wurde.

Millionenverlust im ERP-Bereich

Im Geschäftsbereich ERP weist Crealogix einen Umsatzrückgang um 11,5 Prozent auf 25,5 Mio. Franken aus. Hier musste das Unternehmen einen Umsatzschwund von 3,3 Mio. Franken hinnehmen. Der ERP-Anteil am Gesamtumsatz beträgt 42 Prozent. In diesem Bereich wurde ein Verlust von 1,6 Mio. Franken eingefahren. Im Vorjahr wurden noch 900’000 Franken erwirtschaftet. Der Umsatz im E-Business-Bereich ist um 2,7 Prozent auf 35,9 Mio. Franken gewachsen. Die EBIT-Marge liegt hier bei 13,8 Prozent. Trotz des mangelhaften Ergebnisses in diesem Jahr halte man am Ziel von 100 Mio. Umsatz bis 2010 fest, so Richle. Da solch ein Wachstum - auch aufgrund des Mangels an Fachkräften - nicht allein organisch erreicht werden könne, seien weitere Zukäufe die logische Konsequenz. Die Kriegskasse des Unternehmens ist auf jeden Fall gut gefüllt: Rund 42 Mio. Franken stehen zur Verfügung. (mag)


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