Mit der LAN-Telefonie-Lösung «NBX 100» von
3Com können zur Zeit bis zu 200 Telefonarbeitsplätze inklusive PC-Clients mit einer Anlage betrieben werden. In den USA wurden bereits über 1600 NBX-Systeme für insgesamt 30’000 User verkauft.
NBX vs. PBX
NBX 100 soll die herkömmlichen PBX-Anlagen von Lucent,
Nortel und
Ericsson (in den USA führend) respektive
Siemens und Alcatel in Europa ablösen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Unternehmen brauchen nicht mehr wie bis anhin ein extra Netzwerk für die Telefonieanlage zu bauen und sparen so erheblich bei den Anschaffungskosten.
Eine NBX-Anlage kostet zwar in etwa gleich viel wie eine herkömmliche PBX-Anlage, es braucht aber nur ein einziges Netz für Sprache und Daten. So eignet sich denn NBX besonders für KMUs mit zehn bis hundert Arbeitsplätzen oder für Filialbetriebe und Zweigstellen grosser Unternehmen.
IT-Firmen im Visier
Mit der NBX-Lösung wird es
3Com denn auch in erster Linie auf IT-Unternehmen abgesehen haben. Diese wachsen nämlich überproportional schneller als die Unternehmen anderer Branchen und benötigen in kürzeren Zyklen neue Anlagen, da oft innert kurzer Zeit nach der Gründung neue Büros oder Filialen eröffnet werden, die an das Telefonsystem angeschlossen werden müssen. Andererseits dürfte die Aktezptanz für fortschrittliche Systeme gerade in dieser Branche am grössten sein.
Eine Geldfrage
Das Unternehmen spart einerseits bei den Erstellunskosten fürs Netzwerk. Andererseits können erhebliche Supportkosten eingespart werden. Gerade kleine und mittlere Unternehmen verfügen nämlich nicht über Telefonspezialisten und müssen bei internen Umzügen oder personellen Veränderungen immer die teuren Spezialisten der PBX-Reseller oder –Hersteller kommen lassen. An der Präsentation von NBX 100 konnte man sich überzeugen, wie einfach mit Hilfe eines herkömmlichen Web-Browsers Änderungen vorgenommen werden können. Wenn ein Arbeitnehmer zum Beispiel seinen Arbeitsplatz wechselt, kann er sein Telefongerät einfach mitnehmen und am neuen Ort einstecken, ohne dass an der Zentraleinheit Neukonfigurationen vorgenommen werden müssen.
CTI und TAPI
Das System ist auch für CTI (Computer Telefon Integration) konzipiert und unterstützt TAPI, die Microsoft-Schnittstelle zwischen Telefonsystem und PC. So ist zum Beispiel automatische Anrufer-Identifikation eine Selbstverständlichkeit und in Voice Mail hinterlassene Nachrichten können an den PC weitergeleitet und als E-Mail abgerufen werden. Die Anlage besteht aus Business-Telefonapparaten und einer Zentraleinheit, dem NBX Hub, welche an die bestehende Netzwerk-Infrastruktur, das LAN-Ethernet angeschlossen werden.
Erster Schweizer Kunde schwärmt
Die Berner Intec ist der erste Schweizer und zugleich ein typischer NBX-Kunde. Wie Louis Ernst von Intec dem IT Reseller gegenüber klarmachte, hat ihn vor allem die Einfachheit der Administration überzeugt. Die Firma hat in Bern weitere Büroräumlichkeiten bezogen. Die Erweiterung in die 700 Meter entfernt gelegenen Geschäftsräume in der Marktgasse hätten es erforderlich werden lassen, an jedem der beiden Standorte eine kostspielige traditionelle Telefonanlage einzurichten und zusätzlich zu der 100 Mb-Datenleitung zwischen den beiden Filialen eine weitere teure Kabelverbindung für die Telefonanlagen zu betreiben.
Da jedoch alle Kommunikationsmittel gleichermassen unternehmenskritisch sind, war es kein zusätzliches Risiko, die Telefonie über das gleiche Hochleistungskabelnetzwerk zu betreiben, wie den Datenverkehr. Nun könne, so Ernst, mit geringstem Aufwand die Administration selbst vorgenommen werden. Zudem sei die Investition für die 30-Mann-Firma besonders kostengünstig gewesen. Die NBX-Anlage kostet zwar in etwa gleich viel wie ein herkömmliches System, im Preis enthalten sind aber bereits die Telefongeräte - ein nicht unbeträchtlicher Teil der Anschaffungskosten. Schliesslich entfallen die Kosten für die Installation eines zweiten Netzes für die neuen Räumlichkeiten.
Der Vertrieb von NBX 100 erfolgt vorerst über zwei im PBX-Buisness ansässige Profis, die Burkhalter AG mit ihren über 40 Zweigstellen in der ganzen Schweiz und Comtop AG in den Regionen Solothurn, Aargau und Bern. Ziel seien schweizweit circa sechs bis acht Partner, etwa zwei pro Region. Rolf Gutbub, Geschäftsleiter von Burkhalter, Zürich, begeistert zum IT Reseller: «Die Einkabel-Lösung von
3Com ist eine echte Innovation. NBX 100 funktioniert, ist flexibel, spart Kosten und ist die Netzwerklösung der Zukunft schlechthin.»
So funktionniert NBX 100
Bei NBX 100 werden Line Interfaces und Circuit Switching durch einen Ethernet-Switch ersetzt, an welchem Telefone und PCs angeschlossen sind. Die Applikationen, etwa für CTI (Computer Telefon Integration) oder Voice Mail Forwarding sind im System integriert.
Alle Arbeitsplätze verfügen über jeweils nur einen Anschluss zur Gebäudeverkabelung. Mit jedem Anschluss ist ein Hub verbunden, an dem Workstation, Drucker, WebCams und Telefonie angeschlossen werden.
Noch kann
3Com nicht wie andere klassische PBX-Hersteller mit 300 Telefonie-Features aufwarten, die wichtigsten (man spricht von 125) sind allerdings integriert und sollen für KMUs ausreichen. NBX 100 wird dieses Jahr für bis zu 1000, im 2001 für bis zu 5000 Arbeitsplätze erweiterbar sein. Wireless- und Palm-Services sollen folgen. (mh)