Orbit-iEX-Resellers-Guide: Ein Dutzend Gründe um die Orbit-iEX zu besuchen

Rund 500 Aussteller nehmen an der diesjährigen Ausgabe der Orbit-iEX teil. Viele davon kündigen im Vorfeld «bahnbrechende» Neuheiten und «sagenhafte» Angebote an. Um den Besuchern einen kleinen Einblick in das Ausstellungsangebot der grössten Schweizer IT-Messe zu erlauben, hat IT Reseller zwölf Aussteller und ihr Angebot genauer unter die Lupe genommen.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2007/09

     

Wer nicht an der Orbit-iEX teilnimmt, wissen wir bereits. Trotz prominenter Abwesenden wie Sun Microsystems, HP oder IBM gibt es unter den knapp 500 Ausstellern noch immer viele, die zum wiederholten Mal dabei sind oder in diesem Jahr ihr Messe-Debüt feiern können.
Um einen kleinen Überblick zu vermitteln, was die «Business.People» an der diesjährigen Ausgabe der grössten Schweizer IT-Messe erwartet, werden nachfolgend einige Aussteller näher vorgestellt. Zwar erfolgte die Auswahl hauptsächlich nach subjektiven Gesichtpunkten; dennoch sollte für jede und jeden etwas Interessantes darunter zu finden sein.

Studerus mit Speicherlösungen

In Halle 2 steht der Generalimporteur und Distributor Studerus Telecom mit zahlreichen Produkten der Hersteller Zyxel, Dialogic und Snom bereit. ­Einen Schwerpunkt bilden dabei die Network-Storage-Appliances von Zyxel, die Speicher- und Backuplösung in einem Produkt vereinen. Damit hat Studerus sowohl Lösungen für kleine und mittlere Unter­nehmen als auch für ­Private mit grossem Speicherbedarf auf ­Lager.
Für Schaulustige gibt es ausserdem drei ­Live-Demonstrationen zu den Themen Digital ­Living, Netzwerk und Telefonie für KMU sowie Lösungen für Provider. So wird beispielsweise die SSL-VPN-Appliance Zywall SSL10 vorgeführt, die den externen Zugriff via Web auf Services im Unternehmensnetzwerk erlauben. Halle 2/B32

Anixter mit Gratis-Seminaren

Die Spezialisten für Sprach-, Video-, Daten- und Sicherheitssysteme von Anixter rücken gleich mit sechs Partnern am Messegelände ein. In der gleichen Halle wie Studerus, wollen sie den Besuchern helfen, «sich im Informations­dschungel zurechtzufinden und die besten Lösungen für deren IT-Probleme zu finden.» Wie der Partnerliste zu entnehmen ist, stammen diese «richtigen» Lösungen entweder von Systmax Solutions, Sony, Fluke Networks, Proxim, Powerdsine oder Conteg.
Tatsächlich - und das ist das Interessante am Auftritt von Anixter - nimmt die Firma ihre selbstverordnete Weiterbildungsaufgabe ernst: An allen Tagen werden am Stand von Anixter kostenlose Kompaktseminare zu verschiedenen Themen wie WLAN, Cabling oder Security IP Convergence abgehalten. Halle 2/C48

Mit Sicherheit mehr Vergnügen

Die anhaltende Aktualität des Themas Sicherheit und Verfügbarkeit von Daten und IT-Infrastrukturen wird in Halle 6 sichtbar: Hier sind die Virenjäger, Datenretter und Netzwerkbeschützer untergebracht. So nimmt beispielsweise der Virenschutzpionier G-Data erstmals an der Orbit-iEX teil. Das deutsche Unternehmen mit Sitz in Bochum ist seit 20 Jahren im Geschäft und sucht in der Schweiz nach neuen Partnern. Im Reseller-Markt für Endkunden seien die G-Data-Produkte bereits gut vertreten, erklärt G-Data-Vorstand Frank Heisler gegenüber IT Reseller.
Jetzt sollen Systemhäuser gefunden werden, die den Deutschen auch im Business-Segment zum Durchbruch verhelfen. «Bis zum Jahresende wollen wir in der Schweiz 100 neue Partner gewinnen», so Heisler. «Unsere Business-Lösungen sind auf die Bedürfnisse von mittelständischen Unternehmen ausgerichtet. Somit ist die Unternehmenslandschaft in der Schweiz für unsere Produkte geradezu ideal.» Neben der Einführung der Endkundenlösung «G-Data Internet­security Total Care», plant die Firma an der Orbit-iEX ebenfalls die Markt­einführung seiner neuen Business- und Enterprise-Unternehmenslösun­gen. Halle 6/E24

Microsoft stürmt den Security-Markt

Am Partnerstand des Value Added Distributors Infinigate gibt es eine echte Neuheit zu bewundern: Die neuen Sicherheitsprodukte von Microsoft. Die Forefront-Produktefamilie besteht aus Client Security, Server Security und Edge Security, und soll den Kompatibilitätsproblemen entgegenwirken, die bei der Anwendung verschiedener Sicherheitslösungen auftreten können. Die beiden Produkte Intelligent Application Gateway (IAG) 2007 und Internet Security & Acceleration Server (ISA) 2006, sind auf Appliance-Basis bei Infinigate erhältlich.
«Mit den Forefront-Produkten sind wir imstande, unseren Kunden Lösungen zu bieten, die über eine hohe Kompatibilität mit bestehenden Microsoft-Produkten verfügen», so Infinigate-Geschäftsführer Matthias Brunner. Halle 6/B21

Astaro präsentiert neue Lösungen

Auch die Sicherheitsspezialisten von Astaro sind auf dem Infinigate-Partnerstand vertreten. Mit der siebten Version der UMT-Appliance «Astaro Security Gateway» sowie neuen VPN- und Managementlösungen rücken sie «die Bedürfnisse von Enterprise- und Mittelstandsunternehmen» in den Fokus ihres Auftritts.
Von Tools zur Ver- und Entschlüsselung und Signierung von E-Mails, über Sicherheitslösungen für die sorgenfreie Kommunikation zwischen mobilen Rechnern und Unternehmensnetzwerken bis hin zur Managementlösung für die zentrale Verwaltung mehrerer UTM-Appliances gibt es bei Astaro so einiges zu ent­decken. Halle 6/B21

Falconstor markiert Marktpräsenz

Falconstor, der Anbieter von Datensicherungslösungen ist gleich mehrfach an der Orbit-iEX vertreten: Zum einen gibt es an den Ständen von verschiedenen Partnern die Falconstor-Lösungen zu sehen, zum anderen ist die Firma auch mit einem eigenen Stand anwesend. Insgesamt ist es der zweite Auftritt des Unternehmens an der Orbit-iEX. «In diesem Jahr wollen wir nicht nur unsere Lösungen vorstellen, sondern auch Marktpräsenz markieren», erklärt Freddy Nick, Storage Architect Central Region, auf Anfrage von IT Reseller.
Natürlich wird Falconstor auch seine Produkte vorstellen und damit versuchen, neue Kunden zu gewinnen. So präsentiert Falconstor die aktuellen Lösungen für Virtual Tape Library (VTL), Deduplizierung und Con­tinuous Data Protection (CDP). An der letztjährigen Orbit-iEX habe man bereits erfolgreich neue Projekte an Land ziehen können, so Nick. In diesem Jahr soll es noch besser werden: «Wir haben in im Laufe des vergangenen Jahres intensive Aufbauarbeit geleistet. Das wird sich heuer auszahlen», gibt er sich selbstbewusst. Halle 6/A39

Kroll Ontrack - Die Rettung

Sollten die Daten trotz aller Vorsichtsmassnahmen mal flöten gehen, stehen die Datenretter von Kroll Ontrack bereit. An der diesjährigen Orbit-iEX präsentieren sie zum ersten Mal live die neueste Version der Mailbox-Recovery-Software Ontrack Powercontrols. Sie unterstützt nun auch Microsoft Exchange 2007. Damit können Daten direkt aus dem edb.-File wieder hergestellt werden.
Ausserdem verspricht Kroll Ontrack eine «eindrückliche Ausstellung von beschädigten Datenträgern», die wohl jedem IT-Verantworlichen eines Unternehmens kalte Schauer über den Rücken jagen wird. Zu sehen sind die gesammelten Missgeschicke in der Halle 6/B24

Premiere bei Abacus

Die Business-Software-Spezialisten versammeln sich in Halle 4. Und wo Business-Software ist, da ist auch Abacus Research nicht weit. Der Branchenprimus lockt die Besucher mit einem besonderen Schmankerl: Mit Abaweb Treuhand werde «Software-as-a-Service» für Treuhänder zur Realität, so Abacus. Die Business-Software erlaube es ihnen, ihren Kunden definierte Funktionen online zur Verfügung zu stellen. Damit sind sie in der Lage, via Internet die Abacus-Software ihres Treuhänders aufzustarten und ihre Finanzbuchhaltungs-Mandanten direkt auf dessen Server zu erfassen. Insgesamt präsentiert Abacus an den vier Orbit-iEX-Tagen Lösungen für vier verschiedene Branchen. Halle 3/D34

Sage kommt mit Boa

Gleich schräg gegenüber von Abacus hat sich Sage Schweiz eingenistet und auch sie reden von einer Premiere: Sage nutzt die Orbit-iEX, um zum ersten Mal in der Schweiz die offene ERP-Plattform Bräuer Open Access (BOA) für KMUs vorzustellen. Dabei handelt es sich um die technologische Basis für die Produktlinien Bräuer Industry und Bräuer Trade. Diese Lösung soll es Niederlassungen und Aussendienstlern möglich machen, «ohne Abstriche am Komfort auf die zentral betriebene Software zugreifen zu können.» Halle 3/C26

Netviewer Academy - Lernen online

Neben den neuen Versionen der Web-Collaboration-Lösung Netviewer one2one und one2meet verspricht auch Netviewer ein Highlight, das an der Orbit-iEX zum ersten Mal überhaupt zu sehen sein soll: die Netviewer Academy. Dabei handelt es sich um einen Online-Marktplatz, auf dem Unternehmen und Trainer Live-Seminare anbieten und durchführen können. Netviewer stellt für diese Veranstaltungen die one2meet-Software zur Verfügung und übernimmt administrative Aufgaben wie beispielsweise die Teilnehmer-, Buchungs- und Zahlungsverwaltung. Zu sehen gibt es das Ganze in Halle 4/D28

BHS Binkert sucht Systemhäuser

Ebenfalls in Halle 4 und zum ersten Mal an der Orbit präsentiert sich der Spezialdistributor für Digital Imaging BHS Binkert. Dabei legen die Liechtensteiner den Fokus ihres Auftrittes auf das Dokumentenmanagement. «Bislang lag unser Fokus in diesem Bereich vor allem in Deutschland. In der Schweiz sind wir momentan nur als Distributor für Digitalfotografie aktiv», so Binkert-Produktmanager Manfred Grandis.
Das liegt mitunter an der Politik: Während die EU schon länger spezielle Anforderung ans Dokumentenmanagement stellt, ist die Schweiz diesbezüglich erst seit kurzem aktiv. «Deshalb ist die Schweiz ein besonders wichtiger Markt. Als Distributor bieten wir dem Handel bedarfsgerechte DMS-Lösungen aus einer Hand. Damit können sie von dem rach wachsenden Markt profitieren.» Vom Orbit-iEX-Auftritt erhofft sich Grandis denn auch den Kontakt zu möglichst vielen potentiellen Partnern, die es Binkert erlauben, am kommenden Wachstum mitzuverdienen. «Dabei sind uns auch DMS-Neueinsteiger herzlich willkommen.» BHS Binkert unterhält Distributionsverträge mit Herstellern wie Fujitsu, Canon, Kodak, Avision und Nuance, deren Produkte fürs Dokumentenmanagement auch am Stand zu sehen sind. Halle 4/E12

Den Reseller-Shop auf Abruf

Der Distributor Alltron stellt den frei konfigurierbaren Online-Reseller-Shop ins Zentrum seines ersten Orbit-iEX-Auftrittes. «Damit wird unser Lager zu Ihrem Lager», so die Ankündigung in der entsprechenden Mitteilung. Der Webshop kann einfach in die Homepage eines Händlers integriert und zur Wahrung der Individualität auch farblich an diese angepasst werden. Er ermöglicht es den Kunden, nach Artikeln zu suchen, technische Daten einzusehen und Bestellungen zu tätigen. Die Lieferung erfolgt dann entweder durch den entsprechenden Händler selbst, oder den Distributor, der die Ware unter der Absenderadresse des Händlers direkt an dessen Kunden verschickt. Die gewünschte Marge eines Produkts kann eingestellt, und eigene Produkte in den Online-Shop integriert werden. Alltron gastiert in der Halle 1/E33

Gebraucht, aber nicht abgenutzt

Keinen eigenen Webshop, dafür aber günstige Software gibts beim Gebrauchtsoftware-Händler Usedsoft. Die Münchner Firma ist erst seit knapp einem Jahr in der Schweiz vertreten und dementsprechend zum ersten Mal an der grössten IT-Messe des Landes vertreten.
«Es geht uns erstmal darum, unser Modell des Gebrauchtsoftware-Handels vorzustellen», erklärt Usedsoft-Direktor Peter Schneider gegenüber IT Reseller. «Das Misstrauen und die Unsicherheit sind bei vielen Firmen noch sehr gross.» Das liegt unter anderem auch daran, dass die grossen Softwarekonzerne wie Microsoft oder Oracle alles daran setzten, die­se Unsicherheit weiter zu schüren. So entschied erst vor kurzem ein Münchner Landgericht, dass Softwarelizenzen nur dann weiterverkauft werden dürfen, wenn die Software auf einem Datenträger, sprich einer CD, verfügbar ist. Bei Usedsoft glaubt man jedoch nicht, dass dieses Urteil auch vor höheren Instanzen bestehen bleiben wird und stützt sich dabei auf den europaweit gültigen Erschöpfungsgrundsatz. «Bei einem Buch, das auch Urheberrechtsschutz geniesst, würde niemand verklagt, wenn er es weiterverkauft», so Schneider. Viele grosse Konzerne in Deutschland hätten die Sache nach einer Prüfung durch ihre Rechtsabteilung für bedenkenlos befunden und zugelangt. Nun will Schneider auch die Schweizer davon überzeugen, mit Gebrauchtsoftware bis zu 50 Prozent der Kosten zu sparen. Halle 5/E32 (mag)


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