Sun verkauft Gateway-PCs

Gateway hat mit Sun Microsystems, der US-Einzelhandelskette Office Max und dem Linux-Spezialisten eSoft ein Marketing-Abkommen geschlossen.

Artikel erschienen in IT Reseller 2000/04

   

Sun beispielsweise wird ab April ihren Kunden PCs und Notebooks von Gateway zusammen mit der Portal Pack Suite verkaufen. Star Pack enthält Suns Star Office, den Netscape Communicator, aktuelle Java-Software und die Jini-Netzwerklösung. Noch nicht geeinigt hat man sich darüber, welches Betriebssystem auf den Gateway-Rechnern installiert werden soll.

Keine Abkehr von Thin-Client-Konzept

Laut Beat Stocker, zuständig für Product Marketing Storage und Software bei Sun Schweiz, handelt es sich um eine globale Initiative. Konkret bedeutet dies, dass Sun in Zukunft nur noch PCs von Gateway liefern wird, wenn ein Kunde eine komplette Lösung geliefert haben will. Bisher habe jedes Land seine eigenen Lösungen gehabt. Das soll sich nun ändern. Spätestens im Spätsommer/Herbst dieses Jahres wird die Allianz mit Gateway auch in der Schweiz umgesetzt werden.
Auf die Frage, ob dies eine Abkehr von der Thin-Client-Idee mit dem Sunray bedeutet, winkt Stocker ab. «Es gibt ganz einfach Grosskunden, die von uns eine Lösung aus einer Hand erwarten. In solchen Fällen wird von Sun in Zukunft nur noch Gateway referenziert.»

Channel nicht betroffen

Die Sache steht und fällt natürlich mit der Logistik, welche aber zuerst noch aufgebaut werden muss. Erwartungsgemäss werde, so Stocker, der Vertrieb der Gateway-Maschinen von einem europäischen Zentrallager aus gesteuert werden.
Auf den Channel habe das Ganze keinen Einfluss. Sun-Händler seien selbstverständlich nach wie vor frei in der Wahl ihrer PC-Hersteller. «Die Allianz ist ausdrücklich auf Direktkunden beschränkt», so Stocker.

Gateways Pläne für Retail und Webdienstleistungen

Weiter investiert Gateway 50 Millionen Dolllar, um exklusiver PC-Lieferant von Office-Max zu werden, und weitere 25 Millionen Dollar gehen an Esoft. Gateway will künftig die Dienstleistungen von eSoft, Web-Applikationen und –Services, als ASP (Application Service Provider) vermieten.
Mit diesen Massnahmen reagiert Gateway auf den Umstand, dass ihr Endkundengeschäft mehr und mehr von Dell, Compaq und HP übernommen wird. Gateway will langfristig das jährliche Umsatzwachstum auf 30 Prozent verdoppeln, CEO Jeffrey Weitzen hofft bis 2004 auf einen Umsatz von 30 Milliarden Dollar. Im 1998 erwirtschaftete Gateway 7,47 Milliarden bei einem Umsatzwachstum von 19 Prozent. Die Börse reagierte auf die Ankündigung mit einem Anstieg der Aktie um über 18 Prozent. (mh)


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