Brack und Alltron befruchten sich

Die Synergieerwartungen der Übernahme von COS durch Brack scheinen sich zu erfüllen. Roland Brack konstatiert für beide Unternehmen positive Effekte. Kunden beider Distis würden vom erweiterten Sortiment Gebrauch machen.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2006/19

     

«Es ist unglaublich, bereits am ersten Tag nach der Sortimentszusammenführung von Brack und Alltron haben Kunden beider Firmen Gebrauch von den neuen Angeboten gemacht», sagt Roland Brack (Bild), Geschäftsführer von Brack Electronics und Alltron. So würden plötzlich von Alltron-Kunden etwa Wetterstationen, funkgesteuerte Mess- und Steuergeräte für Haustechnik, superteure Mediacentergehäuse oder Produkte aus dem umfangreichen GPS-Sortiment bestellt, Produkte, die für das Angebot von Brack Electronics typisch waren. Umgekehrt würden Brack-Kunden Sapphire-Grafikkarten oder RAID-Controller von High Point kaufen, Produkte, die Alltron im Sortiment führte, Brack aber nicht.

Grösseres Angebot, weniger Aufwand

Zur Erinnerung: Brack hatte nach der Übernahme von COS viele Produkte aus dem Angebot gestrichen, was einzelnen Händlern sauer aufgestossen sein soll. Brack aber begründet den Schritt damit, dass nur Produkte im Sortiment geführt werden sollen, die auch ab Lager lieferbar sind. «Produkte im Angebot zu pflegen, die nicht nachgefragt werden und nicht am Lager sind, macht keinen Sinn», sagt er und freut sich heute, dass die Erfahrungen ihm recht geben: «Wir können zweieinhalb Monate nach der Übernahme und drei Wochen nach der Zusammenführung der Systeme und der Bereinigung des Angebots mit Sicherheit sagen, dass sich der Schritt gelohnt hat.» Er habe nicht in diesem Ausmass mit Synergieeffekten gerechnet, führt die Tatsache aber darauf zurück, dass Händler neue Produkte anbieten können, die sie vorher nicht gekannt hatten. Oder die heute gekauft würden, weil Händler nicht mehrere Lieferantenbeziehun­gen zu pflegen brauchen, um ihr Sorti­ment zu diversifizieren.

Die Herstellerseite

Der genannte Effekt dürfte Hersteller freuen, deren Produkte grösseren Absatz finden. Hersteller aber, deren Produkte weniger verkauft werden, weil Händler durch das grössere Angebot auf Konkurrenzprodukte stossen, werden weniger begeistert sein. Dazu Brack: «Für die meisten Hersteller ist die Zusammenführung positiv, da sie von einem wesentlich breiteren Marktzugang ihrer Nischenprodukte profitieren.» Es werde aber ohne Zweifel auch Hersteller geben, deren Produkte sich zu einem späteren Zeitpunkt als überflüssig erweisen werden, gibt er zu. «Man wird bei vergleichbaren Produkten sehen, welche Hersteller sich bei den Kunden durchsetzen.»

Die Grossen an Bord

Was die grossen Hersteller angeht, seien alle noch an Bord, mit Ausnahme von Sam­sung. Sowohl COS als auch Brack hatten Samsung-IT-Produkte im Sortiment geführt. Vor der Übernahme seien die Signale des Herstellers sehr positiv gewesen. Weshalb man heute nicht mehr an einer Zusammenarbeit interessiert sei, entziehe sich seiner Kenntnis. «Ich laufe keinem Hersteller hinterher. Wenn er nicht will, dann soll es halt nicht sein», sagt er. Die Acer-Subdistribution will Brack beibehalten. Bei Toshiba stünden die Zeichen gut, nachdem COS vor einem Jahr die Distribution aufgegeben hatte, Brack hingegen gut mit dem Hersteller zusammengearbeitet habe. Und Philips sei sehr bemüht, das Geschäft gefalle beiden Seiten. Die Verträge mit D-Link und Linksys würden weitergeführt. (mh)


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