Intel muss sich im gegenwärtigen Chipkrieg wie umzingelt vorkommen. Kaum ist der erste Wirbel um Transmetas Crusoe-Prozessor vorbei, zeigt Advanced Micro Devices (AMD) erstmals einen 1,1 GHz schnellen Athlon-Prozessor. Die unglaubliche Taktrate wurde durch Kupferverbindungen und ein integriertes Level-2-Cache möglich.
Und schon geht’s im Lowend-Bereich weiter. Diese Woche will Via den Billig-Prozesor mit 433, 466 und 500 MHz auf den Markt bringen. Entscheidender als die Taktraten ist jedoch, dass Joshua in die gleichen Boards passt wie Intels Celeron.
AMD knabbert bereits in sämtlichen Marktsegmenten am Intel-Anteil und Transmeta wird in Kürze mit dem Verkauf ihrer Prozessoren für Notebooks und tragbare Geräte anfangen.
Der Markteintritt von Via dürfte Kontroversen auslösen, insbesondere, da die Taiwanesen und
Intel sich aufgrund des Lizenzvertrages von 1998 vor Gericht in den Haaren liegen.
Mit diesen Streitigkeiten hat Joshua allerdings nichts zu tun. Joshua basiert auf der Technologie der von Via erworbenen Halbleiterabteilung von National Semiconductors, Cytrix. Im Herbst will Via zudem, wie bereits im letzten Jahr verlautete, eine neue Chip-Generation aufgrund der Designs der ebenfalls übernommenen Prozessorabteilung von IDT lancieren.
Mit Joshua zielt Via vorläufig auf den Billig-Computermarkt. CEO When Chi Chen ist überzeugt, dass Via dabei erfolgreicher sein wird als
AMD, National Semiconductor und andere. Via, meint er, sei in der Lage, ihre Produkte günstig zu produzieren und auf den Markt zu bringen.
Bleibt abzuwarten, wie Intel reagiert. Vorläufig lüfteten die Chipbauer erst einmal ein weiteres Geheimnis um ihren 64-Bit-Prozessor Itanium: Der neue Chip wird mit 800 MHz getaktet sein, also tiefer als die Pentium III-CPUs. Trotzdem wird Itanium einiges schneller arbeiten als der 32-Bit-Pentiumprozessor. (fis)