Hostpoint enttäuscht

Der ISP Hostpoint hatte über die Feiertage mit Hardwarefehlern zu kämpfen. Geschädigte werden mit mickrigen Gutschriftszahlungen abgespeist.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2006/02

     

Nachdem der Rapperswiler Internetprovider Hostpoint vom 25. bis 27. Dezember 2005 und vom 31. Dezember bis 4. Januar 2006 rund 6500 Kunden durch lange Serverausfälle verärgerte, will er die Geschädigten nun mit Geschenkgutscheinen abspeisen. Angekündigt wurden diese Massnahmen Anfang Januar in einem E-Mail an die betroffenen Kunden. «Hostpoint entschuldigt sich in aller Form und wird sich den betroffenen Kunden gegenüber erkenntlich zeigen.» Weiter hiess es: «Schuld war die Umstellung auf ein neues Storage-System, respektive ein mangelhaft geliefertes Gerät.»

Gutscheine gegen schlechte Laune

Anfang Februar liess Hostpoint die Katze aus dem Sack. Gutscheine im Wert von 10 bis 100 Schweizer Franken sollen die gute Laune der Kunden wieder zurückbringen und die Gemüter beruhigen. Wenn man davon ausgeht, dass viele der 6500 Betroffenen Firmen- oder Shopwebsites betreiben, ist diese Art von Entschädigung wohl eher dürftig, um genau zu sein lächerlich. Websites, die nicht erreichbar sind, können den Inhaber nicht nur viel Geld kosten, sondern bedeuten auch einen enormen Imageverlust speziell Onlineshops dürften schwer darunter gelitten haben.

Im Stich gelassen

Was noch erschwerend hinzukommt: Hostpoint hat während der Vorfälle seine Kunden regelrecht im Stich gelassen, wie ein Mitarbeiter aus der IT Reseller-Redaktion am eigenen Leib erfahren hatte. Erreichbar war telefonisch niemand und auch die Informationen über den Reparaturfortschritt fielen dürftig aus.
Betroffene Kunden müssten bereits über die Wiedergutmachung informiert sein. Die können zwischen vier verschiedenen Firmengutscheinen aussuchen. Dazu Markus Gebert, CTO von Hostpoint: «Es ist uns ein wichtiges Anliegen, dass wir unseren Kunden etwas zurückgeben. Auch wir haben uns die Festtage nicht so vorgestellt. Wir tun alles für eine tadellose Serverleistung und hoffen natürlich, dass ein solcher Unterbruch nicht mehr vorkommt.»
Auf jeden Fall können bis Ende 2006 Gutscheine bei einem Online-CD-Shop und einem Online-DVD-Shop sowie bei einem Ripping-Service eingelöst werden, bei dem man seine CDs auf MP3 konvertieren kann. Zum Glück gibt es zum Abschluss der Aufzählung noch einen sinnvollen Vorschlag. So besteht die Möglichkeit, den Gutschein auch bei Hostpoint selber einzulösen. Wahrscheinlich wollen aber Kunden nicht CDs oder DVDs hören oder sehen, sondern lediglich einen funktionierenden Provider haben. (sm)


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