Gemäss den Marktforschern von IDC (International Data Corporation) soll der ASP-Markt bis 2003 auf 22 Milliarden Dollar anwachsen.
HP ist unter anderem deshalb eine Partnerschaft mit Qwest eingegangen, die im Zuge der E-Services-Initative den ASP-Markt abdecken soll. HP hat in die Partnerschaft Hardware und Dienstleistungen für rund 100 Millionen Dollar eingebracht.
HP Schweiz ging mit der Ende 1998 von der Commcare AG und der
Steffen Informatik gegründeten Businesscare AG eine strategische Allianz ein. Ziel sei es, so HP Schweiz, innerhalb von zwei Jahren einen Marktanteil von 20 Prozent zu erreichen. Businesscare least im Zuge der Allianz zur Zeit 25 Server von HP und bietet ihren Kunden die Miet-Software und Dienstleistungen im Netzwerkmanagement-Umfeld an.
Bis 70 Prozent Kosteneinsparungen
Die Gründe für ASP liegen auf der Hand: Die Technologie ist immer auf dem neuesten Stand und es braucht weniger Hardware-Updating, da die Server einem gar nicht mehr selbst gehören. Die Sofware-Updates werden laufend durch den ASP vorgenommen und es ist keine Installation auf dem eignen Server nötig.
Der Kunde hat Zugang zum eigenen Arbeitsplatz von überall her über das Internet. Das Konzept soll sich also positiv auf die Kosten auswirken, denn gezahlt wird nur für die effektiv genutzten Arbeitsplätze. Der Kunde geniesst eine höhere Kostentransparenz infolge regelmässiger Gebührenabrechnung durch den ASP und schliesslich können sich die IT-Leute auf die Kernkompetenzen konzentrieren, da Routinearbeiten wegfallen. Insgesamt sei, glaubt man den Versprechungen, mit weniger Kapitalinvestitionen und laufenden Kosten zu rechen.
HP spricht von Einsparungen von bis zu 70 Prozent.
Was wird momentan gemietet, was gekauft?
Zur Zeit müssen nämlich die Unternehmen die Lizenzen noch von
Microsoft selbst kaufen, da Microsoft ihr Berechnungsmodell noch nicht definiert hat. Dies wird nicht vor Mitte Jahr der Fall sein. Angeboten wird ein universeller Client in Browser-Format mit kompletter NT-Desktop- und Office-Umgebung. Dahinter steht Citrix‘ Metaframe Terminal Server (Win2000).
Ist also ASP nichts als ein hübscher neuer Name für Outsourcing? Wie Fabio Rasera, Geschäftsführer von Businesscare dem «IT Reseller» gegenüber erklärte, könnte man das heute so sehen, denn wie erwähnt hat Microsoft ihr Berechnungsmodell für das web-enabled Office noch nicht fertig definiert. Das Angebot wird aber über Microsoft-Office und Windows-Applikationen hinausgehen. Es sollen ganze CRM- (Customer Relationship Management) und ERP-Lösungen angeboten werden. Verhandlungen mit verschiedenen Herstellern seien im Gange.
Erstmals wird an der Internet Expo am HP-Stand das neue Internet Multiapplication Portal (iMAP) zu sehen sein. Der geneigte Anwender kann sich ab dem 7. Februar unter www.e-portal.ch versuchsweise MS-Office-Anwendungen herunterladen und überzeugen, dass, so Rasera, die Übertragung sogar über einen normalen Telefonanschluss funktioniert. Rasera: «Ein Excel zu providen braucht dank
Citrix nur mehr zwischen 5-10 Kb!» Ausserdem wude MetaFrame jetzt um neue Funktionen ergänzt und ist künftig auch für Unix-Plattformen verfügbar.
Die Zusammenarbeit mit
HP hat für Rasera historische Gründe. Ein Drittel der Buisnesscare-Belegschaft kommt von HP und Commcare war schon lange Zeit HP-Partner. Rasera selbst kommt von Commcare. Geplant ist, dass HP ihr Outsourcing-Know-how in die Services von Businesscare einfliessen lässt. Zur Zeit zählt Businesscare 15 Kunden mit rund 250 Anwendern. (mh)