Wenn aus Visionen Realität wird

Business Process Management (BPM) ist auf dem Weg von der Vision zur Realität, wie das Zürcher Unternehmen Cromwell zeigt.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2005/11

     

Wettbewerb und Globalisierung setzen die Unternehmen unter Druck, ihre Kosten zu senken. Wenn erste Massnahmen wie die Anpassung der Kapazitäten, die Senkung von Fixkosten und die Optimierung der Lieferkette ausgeschöpft sind, stehen zunehmend auch die Kernprozesse auf dem Prüfstand, wie Peter Endress (Bild), CEO der Zürcher Cromwell ausführt. Cromwell wurde 1999 von Experten, die bereits in grösseren Unternehmen im ERP-Umfeld gearbeitet hatten, gegründet. Endress selber etwa war bei IBM für die Implementation von Peoplesoft-Systemen zuständig.
Endress: «ERP ist nach wie vor unser Hauptstandbein, schwergewichtig im Bereich Human Capital Management und Payroll. Wir waren aber auch immer wieder mit der Gestaltung von Abläufen und Prozessen konfrontiert, so dass BPM zunehmend zu einem weiteren, wichtigen Bereich für uns wurde. Unser Hauptthema ist dabei allerdings weniger die Produktionssteuerung als die Optimierung und Automatisierung im Human-Resources-Bereich.»

Die Spitze ist noch nicht erreicht

BPM vereinigt Tools für Enterprise Application Integration (EAI) und Business Intelligence, wobei sich EAI mit der Integration unterschiedlicher Unternehmensanwendungen beschäftigt, während die Sammlung, Speicherung und Auswertung von Geschäftsdaten zum Bereich der Business Intelligence gehören. Mit dieser Integration bewegt sich BPM heute noch oft zwischen Vision und Realität. Endress zitiert die von Peoplesoft konzipierte Vorstellung des «Colaborated Network» und meint: «BPM ist auf dem Weg dahin, doch die Spitze haben wir noch lange nicht erreicht.»
Die Grundlage einer BPM-Lösung bildet die Überwachung und Auswertung der Prozessabläufe. Auf diese Weise kommen messbare Daten zustande. Diese sind die Voraussetzung für die Optimierung und für wichtige Entscheide wie das In- und Outsourcing einzelner Prozesse.
KMU, so Endress, hätten ihre Abläufe oft noch kaum dokumentiert. Da sei noch ein weites Feld zu bearbeiten, denn erst mit der Dokumentation des Ist-Zustandes würden Doppelspurigkeiten, Medienbrüche und die gegenseitige Abhängigkeit einzelner Prozesse sichtbar.

Bonapart

Beim BMP stützt sich Cromwell vor allem auf das Tool Bonapart von Pikos. Damit lassen sich Abläufe dokumentieren, Schwachstellen ermitteln und Prozesse simulieren und optimieren. Auch ein eigentliches Business Re-Engineering wäre möglich. «Für uns ist entscheidend, dass Bonapart einfach im Handling und flexibel ist, etwa wenn Begrifflichkeiten geändert werden müssen», erklärt Endress. «Bei Grossprojekten handelt es sich in der Regel um über 100 Prozesse. Da wäre es äusserst mühsam, jeden Prozess einzeln anzupassen.» Genauso wichtig ist ihm jedoch, dass Bonapart über ein Cockpit-System verfügt, mit dem die Echtsysteme gelinkt werden können: «Das erlaubt ein Echtzeit-Monitoring, eine Art Frühwarnsystem, das sofort Alarm schlägt, wenn etwas aus dem Ruder läuft.» Endress ist überzeugt, das sich hier ein grosser Wachstumsmarkt auftut. (fis)


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