Lernen aus der Zukunft

Am Disti Award machte der RedIT-CEO Andreas Kleeb in seiner Keynote deutlich, dass die Zukunft der IT-Dienstleister wenig mit der Vergangenheit zu tun hat.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2004/20

     

Der RedIT-CEO Andreas Kleeb erregte in den Köpfen der über 80 anwesenden Distis mit dem Inhalt seiner Keynote Nachdenklichkeit. So war zum Beispiel der Verweis auf die neuesten Seco-Zahlen ein Grund für Sorgenfalten auf den Stirnen der Distis. Den Seco-Zahlen zufolge nahm der Indikator für die gesamtwirtschaftliche Stabilität in der Schweiz nämlich seit Mitte der Neunzigerjahre ständig ab und blieb seither immer unter dem von Japan, Deutschland und den USA zurück.
Kleeb gab ausserdem in einem kurzen Abriss der Marktenwicklung zu bedenken, dass das in den letzten Jahren ins Negative gedrehte Wachstum des Schweizer IT-Marktes zu neuen Partnermodellen zwingt. Auch wenn die Marktforscher für die nächsten Jahre wieder von einem leichten Wachstum ausgehen, werde das Geschäft immer schwieriger. Sinkende Stückpreise und die Tatsache, dass Produkte zu Commodity und Lieferanten immer mehr zu Mitbewerbern werden, seien nur einige der Gründe, die Dienstleister zu neuen Geschäftsideen in Hinblick auf die Angebote und Lösungen für ihre Kunden, aber auch bezüglich ihrer Partnerschaften zwinge. Kleeb zitierte an dieser Stelle die Marktforscher der Gartner Group, die davon ausgehen, dass mindestens 25 Prozent der heute tätigen Reseller und Lösungsanbieter mit 80-prozentiger Wahrscheinlichkeit in drei Jahren nicht mehr existieren werden. Aus diesem Grund würde sich, so Kleeb, der Anteil der Nischenplayer drastisch erhöhen, während im Gegenzug die Zahl der opportunistischen und auf Volumen bedachten Reseller stark sinken würde. Hatten Anfang der Neunzigerjahre die Kunden von ihren Dienstleistern vor allem Technologie gekauft und in den letzten Jahren Services nachgefragt, würde sich die Zukunft anders präsentieren. Kleeb prophezeit, dass in naher Zukunft vor allem etwas «gekauft» würde: Beziehungen. So schloss er seine Rede mit einer Bemerkung zur Qualität eines Partners: «Ein guter Partner ist wie ein alter Wein – er wird mit den Jahren noch besser.» (mh)


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