Wie weiter mit Mozilla?


Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2003/07

     

Kaum ist die Version 1.3 der Open Source Web-Suite Mozilla fertig gestellt, haben die Entwickler auch schon die Alpha-Version der nächsten Ausgabe freigegeben: Mozilla 1.4 soll vor allem Stabilität und Performance und die Kompatibilität im Web verbessern.
Zudem werden mehr Standards unterstützt. Dazu kommen überarbeitete Funktionen wie eine neue Bookmark-Verwaltung und ein verbesserter Spam-Filter.
Das Mozilla-Entwicklungswerkzeug Composer ermöglicht neuerdings das dynamische Vergrössern und Verkleinern von Bildern und Tabellen. Als neue Funktion kam «Smooth Scrolling» hinzu, welche die Darstellung von Webseiten glätten soll.
Die Alpha-Version für Windows, Mac OS X und Linux gibt es auf dem Mozilla-Server (www.mozilla.org). Die Beta-Version soll am 25. April, der endgültige Release bis zum 21. Mai fertig gestellt werden.

Neue Roadmap

Die Entscheidung von Apple, für ihren Browser Safari KHTML anstelle von Mozilla zu verwenden, hat unter den Entwicklern zu heftigen Diskussionen geführt. Viele meinten, der Mozilla-Code sei zu umfangreich und zu komplex. Den Vorwürfen will eine neue, praktisch gleichzeitig mit Mozilla 1.4 veröffentlichte Roadmap Rechnung tragen.
Statt der gesamten Websuite aus Browser, E-Mail-Client, HTML-Editor, Chat-Application und Entwickler-Tool sollen in Zukunft einzelne Komponenten separat weiterentwickelt werden. Kernstück des Projekts, auf dem die einzelnen Teile aufbauen, bleibt aber das Gecko Runtime Enviroment (GRE).
Als Standalone-Browser wird in Zukunft Phoenix zum Einsatz kommen. Parallel dazu wird das Minotaur-Projekt zu einem eigenständigen Mail-Client weiterentwickelt. Was aus den anderen Anwendungs-Komponenten wie dem Composer, dem Chat-Client Chatzilla oder dem Kalender wird, ist nach den bisherigen Plänen noch nicht recht ersichtlich.
Jedenfalls soll das gesamte Open Source-Projekt in kleinere Untergruppen mit klaren Zuständigkeiten aufgebrochen werden. Bei der weiteren Entwicklung soll vom XPToolkit (XPFE) auf die XML-based User Interface Language (XUL) umgestellt werden. Die neue Roadmap möchte verhindern, dass der Code weiter aufgebläht wird.
Oder wie es auf der Mozilla-Website heisst: «Hinter den Vorschlägen steht das Bemühen, die Qualität über die Quantität zu stellen. Wir müssen weniger tun, dies aber besser und mit vernünftigen Erweiterungsmöglichkeiten.» (fis)


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