PDA-Markt weiter unter Druck

Der Markt für Taschencomputer gab letztes Jahr wenig her. Der Branchenprimus Palm entlässt zwanzig Prozent seiner Software-Abteilung.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2003/03

     

Der PDA-Hersteller Palm hat in seiner Software-Abteilung Palmsource fast 20 Prozent der Belegschaft entlassen. Wie viele das sind, teilte Palm allerdings nicht mit. Palmsource entwickelt unter anderem das Betriebssystem Palm OS und soll im Laufe des Jahres eine eigenständige Firma werden. Mit zahlungskräftigen Investoren wie Sony mit angekündigten 20 Millionen Dollar im Rücken und mit mehr Lizenznehmern will Palmsource Microsoft und dessen Betriebssystem Pocket-PC Paroli bieten.
Der Verkauf von Handhelds und PDAs ist im vergangenen Jahr weltweit zurückgegangen. Dies zeigt eine Untersuchung, welche das Marktforschungsinstitut Gartner Dataquest kürzlich durchführte. Mit insgesamt 12,1 Millionen verkauften Einheiten erlebten die Hersteller im Vergleich zum Vorjahr einen Absatzrückgang von 9,1 Prozent.

Unternehmen zögern

Ein Hauptgrund dafür liegt nach Meinung der Marktforscher im nach wie vor eher zögerlichen Einsatz der Geräte in den Unternehmen. Wegen der schlechten Wirtschaftslage stagniert zurzeit dieser interessante Markt.
Bei den Betriebssystemen führt Palm OS zwar nach wie vor mit 55 Prozent Marktanteil. Doch Palmsource muss sich anstrengen, um sich gegen Microsofts Pocket-PC behaupten zu können, denn immer mehr Lizenznehmer von Microsofts PDA-Betriebssystem bringen Geräte mit zum Teil attraktiven Preisen auf den Markt.

Palm, HP, Sony, Handspring

So behauptet sich Hewlett-Packard, die Pocket-PC von Microsoft einsetzt, mit 13,5 Prozent Marktanteil auf Platz zwei. Danach folgen wieder zwei Palm-OS-Lizenznehmer: Sony mit 11,0 Prozent und Handspring mit 5,8 Prozent.
Der Marktanteil der letzteren betrug noch im 2001 10,3 Prozent. Der Rückgang dürfte vor allem darauf zurückzuführen sein, dass Gartner die Treo-Smartphones der Firma nicht zu den PDAs zählt. Smartphones werden für die Handheld-Hersteller zunehmend zu einer ernst zu nehmenden Konkurrenz.
Wenn man wie manche andere Marktforscher PDAs und Smartphones in eine einzige Kategorie zusammenfasst, stehen – zumindest in Europa – Nokia und der Betriebssystemhersteller Symbian ganz vorne. (fis)


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