ASP-Konsortium auf vertikalen Pfaden

Das Schweizer ASP-Konsortium will die knappen Mittel besser nützen.

Artikel erschienen in IT Reseller 2002/13

   

«Die Situation im ASP-Markt hat sich in den letzten 18 Monaten völlig verändert», sagt Daniel Pandiani, der vor einem halben Jahr das Präsidium des ASP-Forums übernahm. «Man hat in der Vergangenheit zu sehr auf Analysten gehört, und viele ASP-Anbieter hatten ihre Hausaufgaben nicht gemacht.» Durchaus selbstkritische Töne sind also vom obersten ASP-Promotor zu hören.
Nun hätten die Mitglieder des ASP-Konsortiums, zu dem übrigens nun endlich auch der gewichtige Player SAP gehört, «saubere Business-Pläne», so Pandiani. «Viele haben ihr Angebot und die Preisgestaltung angepasst. Man hat gesehen, dass man nicht einfach Applikationen anbieten kann, sondern dass man Zusatz-Services wie Customizing, Schnittstellen zu anderen Applikationen oder auch Inhalte bieten muss», sagt der Präsident des Schweizer ASP-Konsortiums. Konzentration auf vertikale Märkte und Success-Storys
Aufgrund von Marktstudien hat das Konsortium festgestellt, dass «draussen im Markt» das Konzept ASP noch immer nicht verstanden wird, erzählt Pandiani. Noch sei den Firmen der konkrete Nutzen des mietweisen Bezugs von Software über Internet nicht klar. Deshalb und angesichts des sehr beschränkten Budgets konzentriert sich das Konsortium auf Branchen, in denen bereits konkrete Fallsbeispiele vorgewiesen werden können.
In den so identifizierten Branchen versucht das Konsortium mit Hilfe des ehemaligen Leiters von Swisssoft, Walter Duss, über Branchenzeitschriften und Verbände konkrete Vorteile des Konzepts ASP aufzuzeigen. Die angepeilten Branchen sind das Gesundheitswesen, Treuhänder und Immobilien-Spezialisten, Privatbanken, industrielle Stückfertigung, PR, Personalvermittlungen, technischer Grosshandel und Energieversorger.

Kein «Gütesiegel»

Von der Idee eines «Gütesiegels» für ASPs ist man definitiv weggekommen. «Der Aufwand wäre zu gross, da wir die bewerteten Firmen ja laufend auditieren müssten», so Pandiani. Hingegen versucht man mit der Erarbeitung von Muster-SLAs (Service Level Agreements) das Vertrauen der Kunden zu stärken. Allerdings: «Jeder Dienstleister ist für den Kunden schlussendlich doch ein Risiko. Das sieht man jetzt gut bei den Carriern.»
Auf die Konkurse von ASPs angesprochen, empfiehlt er den ASP-Anbietern dezidiert: «Hört auf, alles selbst machen zu wollen.» Vernünftige Partnerschaften zwischen ISVs, Resellern und Betreibern von Rechenzentren würden die hohen Anfangsinvestitionen und damit die Risiken reduzieren, so Pandiani. (hc)


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