Schweizer Unternehmen bei KI in der Cyberabwehr zurückhaltend
Quelle: Depositphotos

Schweizer Unternehmen bei KI in der Cyberabwehr zurückhaltend

Eine aktuelle Studie zeigt, dass Schweizer Führungskräfte den Einsatz von KI in der Cybersicherheit bisher als weniger relevant betrachten. Besonders jüngere Führungskräfte bewerten KI-Technologien dagegen in fünf bis zehn Jahren als sehr wichtig.
4. August 2025

   

Cyberkriminelle setzen zunehmend auf künstliche Intelligenz bei der Planung und Durchführung ihrer Angriffe. Beispiele sind immer raffiniertere Phishing- und Social-Engineering-Kampagnen oder auch täuschend echte, als Deep Fake erstellte Voice Mails. Es liegt also eigentlich auf der Hand, dass KI auch bei der Bekämpfung der Cyberkriminalität von Nutzen sein kann.

Dem zum Trotz zeigen Umfrageergebnisse der vom Meinungsforschungsinstitut Ipsos durchgeführten aktuellen Sophos Management-Studie, dass gerade Schweizer Führungskräfte auf C-Level im Vergleich zum Rest der DACH-Region hinsichtlich KI in der Cybersecurity ziemlich vorsichtig sind. Nur gerade 16 Prozent der befragten Entscheider erachten KI für ihre Cybersicherheitsstrategie als sehr wichtig. In Deutschland und Österreich sind es immerhin 20 Prozent. Auf die Schweiz bezogen, spielt auch die Unternehmensgrösse bei der Bewertung von KI eine Rolle. In Betrieben mit über 200 Mitarbeitenden bewerten 35 Prozent der befragten Führungskräfte KI für die Cyberabwehr als sehr wichtig, In kleinen Unternehmen mit 50 bis 199 Mitarbeitenden teilen nur 6,1 Prozent diese Einschätzung.


Dass künstliche Intelligenz für die Cyberabwehr noch keine hohe Relevanz habe, meinen mit 12,6 Prozent nicht sehr viel weniger Befragte in der Schweiz. Was die Risiken anbelangt, halten demgegenüber 24 Prozent der Schweizer Teilnehmenden KI für ein vorrangiges Risiko. Ganze 48 Prozent können die Bedeutung von künstlicher Intelligenz im Umfeld der Cybersicherheit im Moment noch gar nicht einschätzen – dies Ist laut Sophos der höchste Wert im DACH-Vergleich. Deutschland und Österreich liegen hier bei etwa 36 Prozent.

Vergleicht man verschiedene Branchen, zeigen sich besonders Führungskräfte aus dem Handel unsicher: 57 Prozent können die Rolle von KI derzeit nicht einschätzen. Deutlich niedriger liegt dieser Wert im verarbeitenden Gewerbe. Dieses weist mit 21,1 Prozent den höchsten Anteil an Entscheidern auf, die KI schon heute als sehr wichtig für die Cyberabwehr erachten. Für die Dienstleistungsbranche gilt KI indes für 25 Prozent als Risiko.

Auffallend ist der Unterschied zwischen älteren und jüngeren Entscheidern unter 45 Jahren. Letztere halten zu 26,1 Prozent fest, das KI bereits eine hohe Relevanz in der Cyberabwehr hat, während ältere Führungskräfte über 45 dies nur zu 7,4 Prozent meinen. Ebenfalls interessant: Die jüngeren Entscheider in der Schweiz haben eine deutlich positivere Zukunftserwartung im Vergleich zu ihren Kollegen in Deutschland und Österreich. Während hierzulande 26,1 Prozent der unter 45-jährigen Befragten finden, das KI in in der Cybersecurity in fünf bis zehn Jahren definitiv autonom einsetzbar sein wird, liegt dieser Wert in Österreich bei niedrigen 4,3 Prozent. In Österreich sind dafür die älteren Entscheider mit 14,8 Prozent deutlich überzeugter von der zukünftigen Rolle von KI als ihre jüngeren Kollegen. (ubi)


Weitere Artikel zum Thema

Cybersecurity-Anforderungen an IT-Dienstleister steigen

23. Juli 2025 - Unternehmen in der DACH-Region investieren immer mehr in den Schutz ihrer IT-Systeme. Gleichzeitig steht aber zusehends auch die Lieferkette im Fokus – und damit die Sicherheitsmassnahmen der IT-Dienstleister.

Sophos schliesst Übernahme von Secureworks ab

4. Februar 2025 - Sophos hat die Übernahme von Secureworks für über 800 Millionen Dollar abgeschlossen. Nun soll für Partner und Kunden vorerst "Business as usual" auf der Agenda stehen.

Sophos: KMU schneiden bei Cyberresilienz schlecht ab

15. Oktober 2024 - Eine Sophos-Studie, bei der IT- und Cybersecurity-Experten befragt wurden, kommt zum Schluss, dass für KMU ein "überdurchschnittliches Risikopotenzial" besteht. Gründe liegen unter anderem beim Fachkräftemangel.


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Welche Farbe hatte Rotkäppchens Kappe?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER