Monday.com: Auf die DACH-Niederlassung folgt die ­Partnersuche
Quelle: Monday.com

Monday.com: Auf die DACH-Niederlassung folgt die ­Partnersuche

Monday.com ist seit kurzem mit einer Niederlassung im DACH-Raum präsent und möchte nun die bislang noch überschaubare Partnerlandschaft ausbauen. Das gilt auch für die Schweiz.

Artikel erschienen in IT Reseller 2025/07

   

Wer in den vergangenen Jahren gelegentlich Youtube-Videos mit vorgeschalteter Werbung geschaut hat, dürfte dabei auch über den Namen Monday.com gestolpert sein. Das israelische Unternehmen war über längere Zeit ziemlich aktiv, wenn es darum ging, die Marke über die diversen Social-Media-­Plattformen aufzubauen. Entsprechend erstaunt es auch nicht, dass Monday.com in der Schweiz heute eine stattliche Anzahl Kunden vorweisen kann – auch wenn Andi Wienold, seines Zeichens Regional Vice President DACH, für das Unternehmen keine Kundenzahlen für die Schweiz nennen kann. «DACH-weit zählen wir 9000 Kunden, und die Schweiz spielt dabei eine gewichte Rolle mit einer signifikanten Anzahl Unternehmen, die unsere Lösung nutzen. Unter anderem sind wir in Branchen wie Pharma, Konsumgüter, Luxusindustrie sowie im Sport und in internationalen Organisationen vertreten.»
Andi Wienold hat seine Position als DACH-Verantwortlicher für Monday.com im vergangenen Winter angetreten – dies im Zuge des Aufbaus der ersten Niederlassung für den deutschsprachigen Raum, laut Monday.com der grösste Markt in Europa. Diese Niederlassung befindet sich in München, zählt aktuell bereits rund 25 Leute – vornehmlich in den Bereichen Sales, Business Development und Partner-Management – und soll in den kommenden Monaten nochmals deutlich wachsen.

Eine Plattform

Zur Positionierung von Monday.com erklärt Andi Wienold: «Wichtig zu verstehen ist, dass es sich bei Monday.com um eine Plattform handelt. Sie erlaubt es, sämtliche Prozesse, Interaktionen und Integrationen eines Unternehmens auf einer zentralen Ebene abzubilden – unabhängig davon, ob es sich um kleine Teams oder internationale Grossunternehmen mit mehr als 10’000 Mitarbeitenden handelt.» Ein typischer Anwendungsfall finde sich etwa im Marketing: Kampagnenanfragen werden über ein zentrales Formular eingereicht, automatisch kategorisiert und in ein Projekt überführt, das sowohl interne als auch externe Beteiligte einbindet. Dashboards machen den Fortschritt in Echtzeit sichtbar – für Projektbeteiligte ebenso wie fürs Management. «So können alle relevanten Daten und Ressourcen koordiniert eingesetzt werden», sagt Wienold. Doch Monday.com könne nicht nur operative Prozesse digitalisieren, sondern auch strategische Umsetzungen auf C-Level-Ebene begleiten. «Die Plattform erlaubt es Entscheidungsträgern, strategische Initiativen anhand von Echtzeitdaten nachzuvollziehen und gegebenenfalls gegenzusteuern», so Wienold: «Dabei visualisieren wir auf der Plattform, was in der Umsetzung gerade wirklich passiert – wer etwas bewegt, und ob diese Bewegung den gewünschten Effekt erzielt.» Zunehmend eine Rolle spiele ausserdem das Thema KI, wo es über AI-Module möglich sei, Workflows zu optimieren oder eigentliche digitale Arbeitskräfte zu erschaffen.


Auf die Frage nach Mitbewerbern fällt die Antwort weniger in Richtung klassischer Konkurrenten als vielmehr in Richtung etablierter Arbeitsgewohnheiten: «Unser grösster Mitbewerber ist das Nichts­tun – oder besser gesagt: die Vielzahl an unkoordinierten Tools wie E-Mail, Slack oder Excel, die in Summe zu viel Zeit und manuelles Eingreifen erfordern», so Wienold. Zwar konkurriere man mit Anbietern aus dem Bereich CRM, Ticketing oder Work Management, doch der Plattformgedanke von Monday.com sei in dieser Form einzigartig.

Zweigleisige Vertriebsstrategie

Was das Thema Vertrieb angeht, verfolgt Monday.com eine zweigleisige Strategie. «Wir verkaufen sowohl direkt als auch indirekt», erklärt Andi Wienold, «und dürfen beim indirekten Vertrieb auf ein sehr starkes Partnernetzwerk zählen.» Die Zahl der Partner in der DACH-Region ist jedoch mit aktuell einem knappen Dutzend noch recht überschaubar. In der Schweiz arbeitet das Unternehmen aktuell mit zwei Partnern zusammen: Den Firmen Blinno mit Sitz in Sirnach sowie Partner IT aus Zürich. Beide stammen aus den Bereichen Low-Code/No-Code sowie Inte­grationsberatung und sind laut Wienold «wirklich starke Partner», die ihr Geschäft rund um Monday.com aufgebaut hätten.


Ob ein Projekt direkt oder über einen Partner abgewickelt wird, entscheide sich situativ – abhängig vom Ursprung der Anfrage, dem Projektumfang und den spezifischen Anforderungen. Zwar lasse sich Monday.com auch unkompliziert über die Website lizenzieren und in einfachen Setups selbst integrieren, doch gerade bei tieferen Integrationen – etwa in ERP- oder CRM-Systeme – kommen spezialisierte Partner ins Spiel. «Wenn es um komplexere Anforderungen geht, kann der Aufwand in die Hunderte oder sogar Tausende Stunden gehen», betont Wienold. In solchen Fällen werde der Projektumfang gemeinsam mit dem Partner definiert und umgesetzt. Und er fügt an: «Der Partner ist ausserdem oft näher beim Kunden, versteht das Geschäft besser und verfügt über grössere Integrationskapazitäten als wir selbst.» Darum werde auch beim Direktverkauf oft ein lokaler Partner hinzugezogen – insbesondere wenn es um Implementierungsleistungen oder tiefere Integrationen gehe. «Unser Ziel ist es, das Partnernetzwerk gezielt zu stärken – auch durch die bewusste Entscheidung, gewisse Leistungen nicht selbst zu übernehmen. Wir wollen, dass unsere Partner erfolgreich sind und den Kunden bestmöglich unterstützen», so Wienold.

Weitere Partner erwünscht

Mit den bisherigen zwei Schweizer Partnern hat es durchaus noch Potenzial für einen Ausbau der hiesigen Partnerlandschaft. «Wir streben dabei aber nicht einfach eine bestimmte Zahl an Partnern an, sondern fokussieren uns klar auf Qualität», sagt Andi Wienold. Doch Partnerschaften seien ausdrücklich erwünscht – insbesondere mit Blick auf komplexere Projekte im Enterprise-Umfeld. Dabei sucht Monday.com gezielt nach Partnern mit starkem Beratungsfokus und technischer Kompetenz. «Unsere Partner sollen in der Lage sein, die Geschäftsprozesse ihrer Kunden zu verstehen, um gemeinsam mit uns passende Lösungen zu entwickeln», so Wienold. Neben Consulting-Erfahrung sei dazu auch tiefes technisches Know-how gefragt – insbesondere in Bezug auf Low-Code/No-Code, API-Integrationen und Systemvernetzungen. Ein weiterer wichtiger Aspekt sei die Fähigkeit, langfristig Verantwortung für den Erfolg der Kunden zu übernehmen.

Im Gegenzug bietet Monday.com Partnern ein strukturiertes Programm mit verschiedenen Stufen: Silber, Gold, Platinum – je nach Umsatz, Kompetenz und proaktivem Engagement. «Unsere Partner sind nicht einer von vielen – sie haben die Chance, sich mit uns zu differenzieren und echte Marktpotenziale zu erschliessen», erklärt Wienold. Neben attraktiven Provisionsmodellen biete das Programm auch umfangreiche Service-Optionen und gemeinsame Marktbearbeitung.


Die Betreuung der Schweizer Partner erfolgt über das neue DACH-Team mit Sitz in München, unterstützt durch die internationalen Hubs, unter anderem in London und Tel Aviv. Die Nähe zum Markt sei jedoch entscheidend: «Dass wir nun auch physisch vor Ort sind, verbessert die Zusammenarbeit mit unseren Partnern erheblich.» (mw)
Über Monday.com
Das Unternehmen mit Hauptsitz in Tel Aviv wurde 2012 gegründet – ursprünglich als internes Kommunikationstool für den Website-Builder Wix.com. Unter dem Namen Dapulse gestartet, entwickelte sich die Lösung rasch weiter und wurde 2014 offiziell am Markt lanciert. 2017 erfolgte das Rebranding zu Monday.com. Seither hat das Unternehmen über 230 Millionen US-Dollar an Investitionen eingesammelt und betreut über 127’000 Kunden in mehr als 200 Branchen. 2021 ging Monday.com an die Börse. Im Geschäftsjahr 2024 erzielte das Unternehmen mit 268 Millionen US-Dollar einen Rekordumsatz. Aktuell zählt die Firma rund 2000 Mitarbeitende und verfolgt weiterhin einen aggressiven Wachstumskurs.


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Was für Schuhe trug der gestiefelte Kater?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER