Global Crossing beantragt Gläubigerschutz


Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2002/02

     

Global Crossing, Besitzer des weltweit umfangreichsten Glasfasernetzes, wurde aufgrund seiner hohen Verschuldung schon seit einiger Zeit als Wackelkandidat betrachtet. Nun hat das Unternehmen in New York und am Hauptgeschäftssitz auf den Bermudas für sich und einige Tochtergesellschaften um Gläubigerschutz nach Chapter 11 des amerikanischen Konkursrechts ersucht.
Damit will man sich Zeit für eine Restrukturierung und Refinanzierung beschaffen. Im Moment hat Global Crossing Nettoschulden von 11 Milliarden Dollar. Noch Ende 2000 bilanzierte man ein Firmenvermögen von 21 Mrd. Dollar. Der Kurs der Aktie, 1999 auf einem Höchststand von 61 Dollar, ist schon Mitte Dezember 2001 deutlich unter einen Dollar gefallen.
Eine Möglichkeit zur Refinanzierung ist bereits in Sicht. Hutchison Whampoa und Singapore Technologies Telemedia haben sich bereiterklärt, zusammen 750 Millionen Dollar in bar in Global Crossing zu investieren. Im Gegenzug würden sie eine Mehrheit der Anteile an Global Crossing übernehmen. Die beiden asiatischen Carrier käme zu einem wahren Schnäppchen, müssten sie doch nur einen Bruchteil der ursprünglichen Investitionen für das gewaltige Glasfasernetz von Global Crossing bezahlen.
Global Crossing CEO John Legere zeigt sich weiterhin unbeirrt. «Die gegenwärtige Schwäche des Unternehmens ist rein bilanztechnischer Natur». Die Vorgänge sollen keine Auswirkungen für Kunden und Partner in Europa haben, teilt das Unternehmen mit. (hjm)


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