Die enormen KI-Investitionen lassen auch die weltweiten IT-Ausgaben in Summe steigen: Die Marktanalysten von IDC rechnen für das Jahr 2025 mit einem Gesamtwachstum von 14 Prozent. Damit wäre es das stärkste Wachstum seit 1996, als die Einführung von Windows 95, die zunehmende Nutzung von PCs und die Verbreitung des Internets den Markt befeuerten. In absoluten Zahlen rechnet IDC mit Ausgaben in Höhe von 4,25 Billionen US-Dollar, gepaart mit Telekommunikationsdienstleistungen sind es gar 7 Billionen Dollar.
Der Grossteil der tatsächlichen KI-Investitionen konzentriere sich in diesem Jahr auf die Infrastruktur von Dienstleistern, sagt Stephen Minton, Group Vice President bei
IDC. "Diese KI-Investitionen werden zum Teil durch Unternehmensausgaben für zentrale IT-Produkte und -Dienstleistungen gestützt, die die starken Einnahmequellen der Dienstleister bilden, die massiv in KI-Implementierungen investieren." Das sorge wiederum für Wirtschaftswachstum und Stabilität sowie letztlich für einen positiven Kreislauf des technologiegetriebenen makroökonomischen Wachstums.
Obwohl viel darüber spekuliert wird, wie und wann sich dieser Zyklus abschwächen könnte, gibt es laut
IDC bislang keine Anzeichen für eine Verlangsamung. Und Umfragen würden zeigen, dass die meisten Unternehmen trotz anhaltender Unsicherheit hinsichtlich der Gesamtwirtschaft planen, ihre IT-Budgets im Jahr 2026 erneut zu erhöhen. Die Marktanalysten prognostizieren für das kommende Jahr einen Anstieg der IT-Ausgaben um 10 Prozent. Damit wächst der Markt zwar langsamer als 2025, aber immer noch deutlich schneller als in den Jahren zuvor.
"Die Aussichten für 2026 sind mit Gegenwind und Abwärtsrisiken behaftet, darunter ein erwarteter Mangel an Speicherkomponenten, der die PC-Preise im nächsten Jahr in die Höhe treiben könnte", so Minton. "Die Nachfrage nach Technologie war in diesem Jahr trotz der Unsicherheit hinsichtlich der Zölle und der schleppenden Weltwirtschaft robust, aber unsere Basisprognose geht von einer stabilen Wirtschaft aus, die zum Teil durch anhaltende Investitionen in KI gestützt wird." Selbst in einer moderaten Rezession würden die meisten IT-Ausgaben weiterlaufen. Die Wahrscheinlichkeit eines "perfekten Sturms" ähnlich dem IT-Marktcrash von 2001 bleibt demnach gering.
(sta)