Spätestens
seit der Übernahme von Activision Blizzard durch Microsofts Gaming-Abteilung rumort es in der Spiele-Sparte des Tech-Riesen. Im Frühsommer wurde etwa bekannt, dass in der betreffenden Abteilung
ein substanzieller Stellenabbau stattfinden soll. Und zuletzt schlug eine kaum nachvollziehbare,
massive Preiserhöhung von knapp 50 Prozent beim Premium-Gaming-Abo von
Microsoft (Xbox Game Pass) hohe Wellen. Nun wurde bekannt, wo der Aufruhr seinen Ursprung haben könnte: In einer unrealistisch scheinenden Vorgabe zum Gewinn der Gaming-Sparte.
Mit Bezug auf Insider
berichtet "Bloomberg" nämlich, dass von der Microsoft-Führungsetage, genauer von CFO Amy Hood (Bild unten), eine Gewinnmarge von 30 Prozent erwartet werde. Die Realität in der Branche seien jedoch Margen zwischen 17 und 22 Prozent. Bei Xbox selbst sprechen Analysten sogar von 10 bis 20 Prozent in den letzten Jahren. Eine Marge von 30 Prozent oder mehr sei in der Branche die absolute Ausnahme bei enorm erfolgreichen Titeln und Publishern.
In Folge seien daher in den dutzenden Studios, die zu Microsoft gehören, Stellen abgebaut, Projekte gestrichen und Preise erhöht worden. Damit lassen sich wohl einige Business-Entscheidungen in der Gaming-Abteilung von
Microsoft, etwas einfacher nachvollziehen.
Ein fixes Ziel betreffend Marge gäbe es bei den einzelnen Titeln nicht, wie Microsoft auf Anfrage gegenüber "Bloomberg" versichert. Man wolle das Geschäft als Ganzes betrachten und in den Einklang bringen. Und wie in der Kreativbranche üblich heisse das eben auch, schwer Entscheidungen treffen zu müssen und sich von Projekten, die nicht funktionieren, abzuwenden.
(win)