Der Zahlungsdienstleister
Worldline hat zusammen mit der
Universität St. Gallen eine Studie zur Analyse von Konsumausgaben in der Schweiz durchgeführt. Eines der wichtigsten Ergebnisse ist der neue Consumer Spending Index (CSI), der auf Basis der Zahlungsdaten von Worldline-Terminals in der gesamten Schweiz erhoben wurde. Dieser Index deckt den Zeitraum seit 2018 ab und ermöglicht eine Analyse von Ausgabentrends je Region und Ausgabenkategorie, zum Beispiel Espace Mitelland, Zürich und Ostschweiz respektive Food/Beverage/Tobacco, Unterkunft und Non-Food.
Die Konstruktion des Index und die Validierung im Vergleich zu existierenden Datenquellen für Konsumausgaben wird darüber hinaus in einer begleitenden Studie dokumentiert. Die Studie stellt unter anderem fest, dass Transaktionsdaten für die betroffenen Konsumkategorien schnellere und genauere Einblicke ermöglichen als Daten auf Basis herkömmlicher Erhebungsmethoden. Das Resultat ist laut der Mitteilung eine bisher unerreichte Granularität und Genauigkeit in der Erfassung von Konsumausgaben. Die Autoren sprechen gar von einem neuen Standard für die Erforschung von Konsumausgaben.
Matthias Fengler und Winfried Koeniger, Professoren an der Universität St.Gallen und Leiter der Initiative Montoring Consumption Switzerland, betonen: "Der CSI liefert eine solide Datengrundlage, um einerseits die Auswirkungen von wirtschaftspolitischen Entscheidungen besser zu verstehen und um andererseits strategische Geschäftsentscheidungen zu fällen. Die aufbereiteten, granularen Daten von
Worldline erlauben es, sowohl mittel- und langfristige Ausgabentrends zu erkennen als auch auf unerwartete Änderungen der Ausgaben unmittelbar zu reagieren."
In Zukunft soll der CSI weiterentwickelt und auf weitere Länder übertragen werden. So sollen globale Konsumtrends besser zu verstehen sein, und internationale wirtschaftspolitische Entscheidungen können datenbasiert unterstützt werden. Der aktuelle Index steht auf der Website
Consumerspendingindex.com zur interaktiven Abfrage bereit.
Bezüglich der Entwicklung des Konsumverhaltens ist die Zunahme des E-Commerce besonders bemerkenswert. Traditionelle Point-of Sale-Transaktionen haben an Bedeutung verloren, während der Anteil der E-Commerce-Ausgaben in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen ist. Dies gelte insbesondere in den Kategorien Unterkunft und Lebensmittel. Im Dezember 2024 etwa stiegen die E-Commerce-Ausgaben im Bereich zum Vorjahr um 5 Prozent.
Ein weiteres Ergebnis der Betrachtung des Index: Konsumausgaben reagieren innerhalb kurzer Frist deutlich auf unerwartete geldpolitische Massnahmen und monetäre Schocks. Eine unerwartete Erhöhung des geldpolitischen Leitzinses um 25 Basispunkte führt laut der Studie zu einem signifikanten Rückgang des Ausgabenwachstums nach zwei bis drei Monaten. Dies, so die Mitteiung, liefere wichtige Anhaltspunkte für die Bewertung wirtschaftspolitische Massnahmen und deren Auswirkungen auf den privaten Konsum.
(ubi)