Kaspersky steigt ins Mobilfunk-Geschäft ein
Quelle: Kaspersky

Kaspersky steigt ins Mobilfunk-Geschäft ein

Kaspersky steht weltweit unter Druck, immer mehr Staaten verbieten die Sicherheitslösungen des Cybersecurity-Anbieters. Mit einem eSIM-Shop probiert sich Kaspersky nun an einem ganz neuen Geschäftsfeld.
17. Juni 2025

   

Kaspersky wagt den Vorstoss in einen neuen Geschäftsbereich und hat einen eSIM-Store gestartet. Über diesen erhalten Reisende Zugang zu mobilen Datentarifen lokaler Mobilfunkanbieter in über 150 Ländern. Die angebotenen Mobilfunk-Tarife lassen sich sowohl zeitlich als auch über das verfügbare Datenvolumen limitieren und eignen sich somit für Ferien- oder Geschäftsreisen.

Kaspersky betreibt den eSIM-Store in Zusammenarbeit mit dem chinesischen Anbieter Bnesim, der bereits seit einigen Jahren in diesem Bereich tätig ist. Für den Cybersecurity-Hersteller stellt ein Mobilfunk-Angebot hingegen ein Novum dar, das aus dem bisherigen Portfolio rund um Sicherheitslösungen heraussticht.


"Wir verfolgen ständig die neuesten Trends, die unsere digitalen Gewohnheiten prägen, und eSIM ist definitiv einer davon", so Mikhail Gerber, Executive Vice President, Consumer Business bei Kaspersky. "Eine eSIM vereinfacht Reisen im Ausland erheblich, da man in Verbindung bleiben kann und sich keine Gedanken über Roaming-Gebühren machen muss. Wir wissen aus eigener Erfahrung, wie wichtig es ist, auch auf Reisen mit Familie oder Kollegen Kontakt zu halten. Deshalb haben wir den Kaspersky eSIM Store entwickelt, um von überall sofortigen Zugriff auf eSIM-Datentarife und ein sicheres und positives digitales Erlebnis zu gewährleisten."

Wie genau das eSIM-Angebot zum bisherigen Security-Portfolio passt, erklärt Gerber hingegen nicht. Ein potenzieller Grund für den Eintritt in den Mobilfunk-Bereich dürfte jedoch der wachsende Druck im Sicherheitsumfeld sein. Staaten wie die USA (mehr lesen Sie hier) und Australien (mehr dazu hier) haben den Verkauf von Kaspersky-Software aufgrund der russischen Herkunft des Unternehmens und potenzieller Sicherheitsrisiken teils oder ganz verboten. Auch in der Schweiz wurde erst vor wenigen Tagen ein Vorfall rund um eine mögliche Zusammenarbeit zwischen NDB und Kaspersky publik ("IT Reseller" berichtete). (sta)


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