Microsoft: Die .Net-Revolution kann beginnen


Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2001/19

     

Bill Gates legte an der am 23. Oktober stattgefundenen Professional Developers Conference (PDC) jede Menge Neuigkeiten auf den Tisch. So wurden beispielsweise die Preise für .Net-
Services für Entwickler bekanntgegeben und die 6700 Besucher bekamen fertige Versionen von «Visual Studio.Net» und «.Net Framework» oder ein Entwicklungskit für tastaturlose «Tablet PCs» vorgelegt.
Die ersten .Net Services sollen ab sofort «ihren Dienst antreten». Die einst unter dem Namen «Hailstorm» bekannten, auf XML aufbauenden, konsumerorientierten Web Services «.Net My Services» ermöglichen zum Beispiel die Termin-, Kontakt- und Mailverwaltung oder den Zugriff auf weitere, von beliebigen Geräten via Internet zugänglich gemachte persönliche Informationsablagen und sind ein Schlüsselelement der Microsoft-.Net-Strategie.
Microsofts Group Vice President der Personal Services Group Bob Muglia hat die Preiskatze, zumindest für die USA, aus dem Sack gelassen. Entwickler von .Net-Anwendungen haben künftig die Wahl zwischen drei Preis-Kategorien: Für kleinere Anwendungen werden jährlich 1000 Dollar für den .Net-Zugang und 250 Dollar je Programm zu berappen sein.
Die für die meisten Anwendungen konzipierte «Standard»-Nutzung kostet den Developer künftig 10’000 Dollar pro Jahr (unabhängig davon, wie viele «.Net My Services» genutzt werden) und 1500 Dollar je Anwendung. Der dritte Level ist für High-end Anwendungen vorgesehen. Diese Preise wurden nicht verraten, dürften aber noch um einiges höher liegen als die der Varianten eins und zwei.

Schweizer Preise

Alle Verträge in der Schweiz laufen über die Microsoft Corporation, die Kosten sind also in der Schweiz und den USA identisch. Das .Net-Service-Agreement deckt derzeit Passport Single Sign-In (SSI), Passport Express Purchase und Kids Passport ab. Die .Net Alerts sollen in Kürze folgen. Auch in der Schweiz sind die Verträge ab sofort verfügbar. Bei einem Vertragsabschluss vor dem 15. November werden keine Gebühren für das erste Jahr erhoben. Schweizer Unternehmen, die .Net My Services implementieren wollen, können sich an folgende Adresse wenden: hmyserv@microsoft.com.

Zweifel


Microsoft rechnet damit, dass sich die .Net-Services bis zum Jahr 2003 auf breiter Basis durchgesetzt haben. Sowohl Nutzer als auch Analysten sind da aber eher skeptisch. Sollen Unternehmen ihre Datenbanken oder Privatanwender ihre persönlichen Informationen irgendwo im Internet ablegen, sollte die Sicherheit gewährleistet sein und genau daran hapert es momentan noch allerorten. Zweifel sind also berechtigt. (sk)


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