Toshiba und IBM schützen Daten bei Notebook-Klau

Sowohl das US State Department wie auch die britische Spionageorganisation kamen schon wegen peinlicher Sicherheitslücken durch den Diebstahl von Laptops in die Schlagzeilen. Ein Grund, neue Sicherheitsfeatures auszutüfteln.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2001/18

     

In einer Umfrage, die das FBI und das amerikanische Institut für Computersicherheit durchführten, berichteten 45 Prozent der Befragten von Laptop-Diebstählen im letzten Jahr. Kein Unternehmen kann sich erlauben, sensible Firmendaten, durch einen Griff nach dem Laptop, in fremden Taschen verschwinden zu sehen. Toshiba und IBM versuchen mit verschiedenen Mitteln, Laptop-Daten das Spazieren auf fremden Pfaden zu vergällen. Was für Toshiba die SD Memory Card ist, ist für IBM eine spezielle Security-Software kombiniert mit einem Chip.

IBM Client Security Software

Die «IBM Client Security Software» wird mit einem Security Chip kombiniert. Diese Technologie gibt es derzeit für Modelle von Thinkpad T23, X22, A30 sowie Netvista M41 und X41. Der Security-Chip ist ein kryptographischer Microprozessor direkt im Motherboard. Der Chip verschlüsselt Daten über Keys, und speichert neben verschlüsselten Keys auch Prozesse der Public Key Infrastructure (PKI), wie beispielsweise digitale Unterschriften zur Authentifizierung des Absenders.
Indem die Sicherheitsfunktionen innerhalb des Chips und nicht im Hauptspeicher oder der Festplatte ablaufen, sollen sie besser vor unautorisierten Zugriffen geschützt sein. Die Security-Software stellt die Schnittstelle zu Anwendungen dar, die Sicherheitsdaten abfragen. Sie unterstützt auch drahtlose Netzwerkanbindung. Peripheriegeräte, die beispielsweise mittels Biometrie Anwender identifizieren, werden ebenfalls unterstützt. Darüber hinaus soll der Rechner durch das System vor sogenannten Sniffers und trojanischen Pferden geschützt werden. IBM arbeitet mit seinem Security-System innerhalb der Standards der Trusted Computing Platform Alliance (TCPA), die zusammen mit Compaq, HP, Intel und Microsoft gegründet wurde.
Das «IBM Embedded Security Subsystem» gibt es beispielsweise in Netvista X Series Flat Panel PC. Er ist ausgerüstet mit einem Intel Pentium 4 Prozessor und einem 15- bzw. 17-Zoll-Monitor. Das modulare Design spart Platz durch die Integration von PC und Monitor, optionalen radialen Arm und drahtlose Tastatur und Maus. Sechs USB-Anschlüsse und diverse Tools wie «Wake on LAN» und der «Software Delivery Assistant» sollen die Benutzung vereinfachen.
Auch das Think Pad A30 verfügt über die Sicherheitslösung. In einigen Modellen ist zudem bereits die Möglichkeit zur drahtlosen Datenübertragung über Bluetooth und Wireless LAN integriert. Das A30 hat ausserdem ein TFT Flexview-Display, das selbst bei 170 Grad Blickwinkel noch deutlich zu erkennen ist.

Toshibas «SD Memory Card»

Toshiba zeigt die ersten Notebooks mit kryptographischen Sicherheitsvorkehrungen und Schutzmechanismen für Copyright-geschützte Daten. Toshiba Tecra 9000 und Portégé 4000 sind mit einem Slot für die «Secure Digital Memory Card» ausgerüstet. Die Karte ist ein universeller Flash-Memory-Speicher mit 128 MB und erlaubt eine hohe Transferrate für Kopier- und Downloadvorgänge. 250 der wichtigsten Anbieter für Peripherien und tragbare Geräte sind in der SD Card Association zusammengefasst und unterstützen den neuen Standard, der v.a. für drahtlose tragbare Geräte entwickelt wurde. Sollte das Notebook auf Abwege geraten, kann der «Finder» ohne die SD Card nichts mit den gespeicherten Daten anfangen.
Im Deckel der neuen Tecra 9000 und der Portégé Notebook-Familien sind Antennen für drahtloses LAN 802.11b mit 128-Bit-Verschlüsselung und Bluetooth integriert. Das Tecra 9000 Notebook von Toshiba wiegt 2,1 kg und hat ein 14-Zoll-Display. Das 1,7 kg leichte Portégé 4000 hat ein 12-Zoll-Display. Beide bieten die üblichen Hardware-Features. Alle wichtigen Komponenten sind in den beiden Familien identisch und können beliebig ausgetauscht werden. In einem wechselbaren Modul ist ein DVD-ROM/CD-RW Multifunktionsdrive eingebaut, der wahlweise gegen eine zweite Batterie oder zweite Festplatte ausgetauscht werden kann. Weiterhin sind auch 10/100 Ethernet, i.Link (Firewire bzw. IEEE 1394), Infrarotschnittstelle und V.90 vorhanden. Der neue Advanced Port Replicator führt sämtliche Schnittstellen nach aussen. Beide Notebooks sind ab Ende Oktober verfügbar und kommen mit einer internationalen 3-Jahres-Garantie. (ava)


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