Western Digital verzögert Verkauf von Toshibas Chip-Sparte

Toshiba hatte eigentlich geplant, seine Chip-Sparte an ein japanisches Konsortium zu veräussern. Nun ist Western Digital, das selbst an Toshibas Chip-Geschäft interessiert ist, den beiden Parteien aber dazwischen gekommen.
28. Juni 2017

     

Vor einigen Monaten wurde klar, dass Toshiba seine Chip-Sparte veräussern möchte. Seither rankten sich die Gerüchte um potentielle Interessenten. So soll sich unter anderem Foxconn für das Chip-Geschäft von Toshiba interessiert haben, aber auch Apple, Dell und Amazon. Vor einer Woche soll sich Toshiba allerdings dazu entschieden haben, seine Chip-Sparte an ein japanisches Konsortium – angeführt von der eigenen Landesregierung – zu verkaufen (Swiss IT Reseller berichtete). Dieses Vorhaben scheint vorerst gescheitert. Verhindert wurde der Deal durch Western Digital. Das Unternehmen führt über seine Tochter Sandisk ein Joint-Venture zur Fertigung von NAND-Flash-Speichern mit Toshiba Memory. Western Digital scheint daher überzeugt, dass Toshiba nicht über das Recht verfüge, seine Chip-Sparte ohne das Einverständnis von Western Digital abzustossen. Das Unternehmen soll inzwischen bereits ein ein neues Angebot eingereicht haben, um sich die Chip-Sparte anzueignen.


Durch den geplatzten Deal entgeht Toshiba gemäss "Elektroniknet.de" eine Summe von 18 Milliarden Dollar – und dies bei Schulden in der Höhe von 8,9 Milliarden. Dem Bericht zufolge soll nun die Börsennotierung Toshibas gefährdet sein. Toshiba scheint über die Herauszögerung des Deals alles andere als erfreut, soll das Unternehmen doch eine Schadensersatzklage über 1 Milliarde Dollar gegen Western Digital eingereicht haben. Darin wirft das Unternehmen Western Digital unter anderem die Verhinderung des Deals vor. (af)


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