Vom 12. bis 15. Juni fand die Westschweizer Internet-Messe «Internet Xchange» in Montreux statt. Die Veranstalter der B2B-Messe, die im letzten Jahr recht erfolglos unter dem Namen «Mice» durchgeführt wurde, bezeichneten diese seinerzeit noch als Gegenstück zur in Zürich stattfindenden Internet Expo.
Und auf der eigenen Website betitelt man sich dann auch gleich selbst als professionelles, internationales Ereignis. In einem Telefonat mit dem IT Reseller am ersten Messetag relativiert man dann aber: «Die Internet Xchange hat gar nichts mit der Internet Expo zu tun. Beide zu vergleichen, ist die falsche Überlegung. Wir sind keine Ausstellung in dem Sinn, sondern eher ein Kongress», so der Presseattaché Mathieu Janin. So war denn auch jedem der vier Konferenztage ein Thema rund ums Internet gewidmet, zu denen Fachleute aus dem In-und Ausland referieren sollten.
Das Ende einer Messe?
Auch ganz im internationalen Stil sollten die Konferenzen simultan ins Deutsche, Französische und Englische übersetzt werden. Das aber war bei einzelnen Konferenzen gar nicht mehr notwendig, denn sie wurden wegen Nichtexistenz von Teilnehmern kurzerhand abgeblasen. Die Referenten bemühten sich vergeblich nach Montreux, ihnen wurde erst abgesagt, als sie bereits vor dem leeren Saal standen.
Das bestätigt uns auch Mathieu Janin auf Anfrage: «Sie haben Recht, die Tagung KMU-Day wurde wegen zu wenig Publikum am Donnerstag eingestellt. Und das trotz starker Mediapartnerschaft.» In der «Netactuel.com» war nach dem zweiten Messetag zu lesen: «Es scheint als gäbe es für diese Art Ereignis bei den Fachleuten des lokalen Marktes keinen Bedarf.
Man kommt nicht umhin zu denken, dass die Internet Xchange bereits der Vergangenheit angehört.» Enttäuschte Aussteller, annullierte Seminare und zahlende Besucher, die an einer Hand abzuzählen waren, das ist das traurige Resumé der Montreuxer Internet – Messe. Gemäss eigener Schätzung der Veranstalter haben sich an die Internet Xchange nicht mehr als 1000 Besucher bemüht, gerechnet hatte man einst mit 9000 Interessenten.
Derzeit sei das Organisationskomitee dabei, detailliert zu analysieren, was die Gründe für die Pleite seien. Man betonte gegenüber IT Reseller aber ausdrücklich, dass die Internet Xchange keinesfalls gestorben sei und nächstes Jahr in der einen oder anderen Form wieder stattfinden werde. (sk)
