Elektronik-Tiefpreisinsel Schweiz
Quelle: Brack

Elektronik-Tiefpreisinsel Schweiz

Gemäss einer aktuellen Erhebung sind Elektronikprodukte in der Schweiz zum Teil über 20 Prozent günstiger als im Ausland.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2014/07

     

Die Konsumentenschutzorganisationen ACSI, FRC, KF und SKS haben erneut untersucht, wo Elektronikprodukte günstiger sind: in der Schweiz oder in unseren Nachbarländern Deutschland, Frankreich, Italien und Österreich. Für die Erhebung wurden bis zu 60 Preise von Händlern verglichen, die ihre Produkte auch über das Internet vertreiben. In der Schweiz waren Brack.ch, Digitec.ch und Microspot.ch mit von der Partie.
Das Ergebnis der Untersuchung: In der Schweiz sind Elektronikprodukte momentan bei allen Händlern günstiger oder zumindest gleich teuer zu haben, wie im angrenzenden Ausland. Gründe dafür sind laut der Schweizer Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) einerseits die tiefe Mehrwertsteuer und andererseits der funktionierende Wettbewerb hierzulande.

Expansion ins Ausland

Interessanterweise beschränken sich die drei Schweizer Onlinehändler, trotz zum Teil ganz beträchtlichen Preisvorteilen, nur auf den hiesigen Markt. Anscheinend lohnt es sich auch bei einem Unterschied von bis zu 22 beziehungsweise 23 Prozent – so gross ist die Preisdifferenz zwischen dem günstigsten Shop in der Schweiz und in Frankreich/Italien – nicht, in einem Nachbarland Fuss zu fassen.
«Swiss IT Reseller» hatte Gelegenheit, bei Brack.ch, einem der grossen Player in der Schweiz, nachzufragen und sich über die Gründe zu informieren. «Um den Kunden im Ausland dasselbe Einkaufserlebnis zu bieten, wären diverse Investitionen nötig. Ausserdem existieren im Ausland andere rechtliche Bestimmungen, die es zu beachten gälte. Bereits unterschiedliche Steckernormen würden die Beschaffung zusätzlich verkomplizieren. Und was in Vergleichen oft nicht berücksichtigt wird, ist der grosse Unterschied in Bezug auf die Höhe der Mehrwertsteuer – diese würde beim Export natürlich auch auf unsere Produkte aufgerechnet», erklärt Daniel Rei, PR-Manager bei Brack.ch. Eine Expansion ins Ausland ist bei Brack.ch darum momentan nicht geplant.

Microspot.ch am günstigsten

Was die Preise in der Schweiz betrifft, schneidet Microspot.ch in der aktuellen Preiserhebung am besten ab. Der gleiche Warenkorb kostet gemäss der auf Preisbarometer.ch veröffentlichten Studie der Konsumentenschutzorganisationen bei Digitec.ch zwei und bei Brack.ch fünf Prozent mehr. «Brack.ch strebt seit jeher nicht die Preisführerschaft an, sondern versteht sich als Onlinefachhändler mit – bereits mehrfach – ausgezeichneten Beratungs- und Serviceleistungen», erklärt PR-Manager Rei den dritten Platz. Zudem sind solche Vergleiche laut ihm auch mit Vorsicht zu geniessen, bestimmte Produktgruppen und bestimmte Brands sollen überrepräsentiert sein. «Das wirkt sich im Forschungsdesign so aus, dass es intervenierende Variablen gibt, die nicht kontrollierbar sind. Zum Beispiel, wenn ein Händler einen besseren Vertrag mit einem Hersteller hat als ein anderer Händler.»

Preise sind gesunken

Schliesslich zeigt die Untersuchung, die bereits zum dritten Mal durchgeführt wurde, auch, dass die Preise für Elektronikprodukte in der Schweiz seit der letzten Erhebung im November 2013 um sechs bis acht Prozentpunkte gesunken sind.
Mit acht Prozent soll Brack.ch seine Preise im Schweizer Vergleich durchschnittlich am stärksten gesenkt haben. PR-Manager Rei führt dieses Ergebnis auf drei Faktoren zurück: Erstens den allgemeinen Preiszerfall, zweitens eine aktive Verbesserung der eigenen Kalkulation oder bessere Herstellerkonditionen und drittens auf Artefakte der Analyse. (mv)


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