«Der PC ist nicht tot»
Quelle: HP

«Der PC ist nicht tot»

HP-PPS-Chef Adrian Müller legt den Fokus auch auf Tablets. Trotzdem ist er überzeugt, dass sie PCs nie komplett ersetzen werden.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2013/05

     

Vor rund einem halben Jahr hat Adrian Müller bei HP Schweiz die Nachfolge von Marcel Borgo angetreten und amtet seither als Country General Manager Printing und Personal Systems (PPS). Sein Fazit über die ersten sechs Monate an der Spitze von PPS bei HP Schweiz fällt positiv aus, wie er im Gespräch mit «Swiss IT Reseller» erklärt. Müller ist sich aber auch bewusst: «Aktuell bewegen wir uns in einem schwierigen Markt, und auch die interne Umstellung – die Zusammenführung der Bereiche Printing und Computing – war eine Herausforderung. Das alles wäre ohne engagierte Mitarbeiter nicht zu schaffen.»

HP Schweiz besser als Konzern


Dass sich das PC-Geschäft von HP in der Schweiz trotz der weltweit schwierigen Umstände ganz gut schlägt, zeigen die aktuellen Zahlen von IDC für den Schweizer PC-Markt im ersten Quartal 2013. Denn während HP weltweit innert Jahresfrist 2 Prozent Marktanteil verloren hat und die Verkäufe gar um 23,7 Prozent eingebrochen sind, konnte sich HP in der Schweiz laut Angaben von Müller halten. «Zudem sind wir doppelt so gross wie der zweitplatzierte Hersteller», betont der Country General Manager.
Zu verdanken ist dieses gute Ergebnis laut Müller zum einen der starken Partnerverknüpfung: «Unsere Partnerlandschaft ist nicht etwas, das man innert weniger Jahre aufbauen kann, sondern vielmehr etwas, das über Generationen wächst.» Zum anderen sei aber sicher auch die Innovationskraft und Zuverlässigkeit des Unternehmens etwas, womit man sich bei grossen Kunden entsprechend positionieren könne.

Zurück zu den Wurzeln


Was seine Strategie und Pläne für PPS in der Schweiz angeht, richtet sich Müller nach den Vorgaben aus der Zentrale in den USA. Und diese besagen, dass das Unternehmen auf seinen Wurzeln – der Infrastruktur – aufbaut. «HP ist im Grunde eine Infrastruktur-Firma. Wir stellen IT-Infrastrukturen zur Verfügung, und zwar für Kleinst­unternehmen wie auch für Grosskonzerne», führt Müller aus. «Damit ist es aber nicht getan. Auf der Basis der Infrastruktur bauen unsere Software und Services auf, und alle zusammen kombinieren wir zu Lösungen für unsere Kunden.»
«Aber der Bereich Infrastruktur ist ganz klar der grösste, und das soll auch so bleiben», betont der Country General Manager. Denn auch wenn es momentan für alle Hersteller schwer ist, mit Hardware Geld zu verdienen, so zeigt sich Müller davon überzeugt, dass HP von seiner Grösse und der Fähigkeit, dem Kunden Lösungen zu bieten, im Hardware-Bereich profitiert. «Zudem stammt die Hardware, auf Basis derer wir Services anbieten, von uns selbst. Das ist ein grosser Vorteil», so Müller.

Consumerization im Visier


Zu den Trends, die HP im PPS-Segment aktuell im Auge behält, gehört unter anderem die Consumerization. «Die Unterteilung zwischen Consumer- und Business-Geräten verschwindet immer mehr. Wir wollen dieser Entwicklung Rechnung tragen und das Beste der beiden Welten verschmelzen», so Müller. Deshalb habe man in jüngster Vergangenheit wieder mehr Geld in die eigene Entwicklung investiert. Von den 4,8 Milliarden Budget im Research- und Development-Bereich werde pro Jahr eine Milliarde in Printing und Personal Systems investiert.
Eine weitere Entwicklung, die HP im Blick behält, ist im Printing-Segment die zunehmende Koexistenz von Laser und Tinte. Müller ist überzeugt: «Die Tinte kehrt zurück ins Büro, weil sie sich weiterentwickelt hat und durch Qualität und Geschwindigkeit überzeugen kann.» Des weiteren werden Managed Workplaces gerade in der Schweiz einer der grossen Trends sein, «weil hierzulande Rationalisieren ein grosses Thema ist und viele Entscheidungen kostengetrieben sind». Und schliesslich spielen Tablets in der HP-Strategie wenig überraschend eine wichtige Rolle. «Tablets sind ein Wachstumsmarkt. Allerdings bin ich sicher, dass ein Tablet ein Gerät ist, das vom Business zusätzlich eingesetzt wird. Es wird PC oder Notebook nie vollständig ersetzen. Spätestens, wenn man Rechenkraft braucht, reicht ein Tablet nicht mehr. Der PC ist nicht tot», betont Müller. (abr)


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