Adobe bringt Creative Cloud für Teams
Quelle: Adobe

Adobe bringt Creative Cloud für Teams

Adobe lanciert die Creative Cloud für Teams und setzt für deren Vertrieb auf bisherige sowie neue Reseller. Dabei lockt das Unternehmen mit dem Versprechen, dass damit auf der Backend-Seite mehr Geld zu verdienen ist als mit Boxen oder Lizenzen.
12. Dezember 2012

     

Im Mai dieses Jahres hat Adobe die Creative Cloud for Individuals lanciert, über welche Adobe-Software im Monatsabo bezogen werden kann (Swiss IT Reseller berichtete). Nun baut Adobe sein Angebot in diesem Bereich aus und bringt die Creative Cloud für Teams auf den Markt. Sie beinhaltet die Creative Suite Mastercollection – wobei der User selbst wählen kann, welche Tools davon er nutzen will – plus Zusatzservices. Zu den Zusatzdienstleistungen gehören etwa die Digital Publishing Suite Single Edition, mit der man digitale Publikationen auf das iPad bringen kann, oder auch Hosting-Services für bis zu fünf Websites. Ausserdem sind Trainingsvideos verfügbar, die interessierten Usern einen Einblick in bislang von ihnen noch nicht genutzte Software gewähren. Und schliesslich stehen jedem Team-Mitglied 100 GB Online-Speicher zur Verfügung. Als Zielgruppe für die Creative Cloud für Teams definiert Adobe den Mittelstand, also Unternehmen mit drei bis 100 Grafikarbeitsplätzen.

Channel soll den Team-Bereich vermarkten

"Mit der Creative Cloud für Teams haben wir nun erstmals ein Angebot, bei welchem wir die Reseller in die Pflicht nehmen, nachdem wir viel Zeit in den Aufbau eines vernünftigen Channels investiert haben", erklärt Hardy Köhler, Director Channel & Territory Sales Central bei Adobe, im Gespräch mit "Swiss IT Reseller". Denn während die Creative Cloud for Individuals – also für Einzelanwender – primär über den hauseigenen Store Adobe.com sowie den Retail und E-Tail angeboten wird, wird die Creative Cloud für Teams über Reseller verkauft.


Allerdings wird die Creative Cloud für Teams auch über den Store Adobe.com erhältlich sein. "Die Creative Cloud wird dort allerdings nur für Kunden zur Verfügung stehen, die keine Beratung vom Händler wünschen. Wir vermarkten über Adobe.com nur die Creative Cloud for Individuals. Wir werden die Creative Cloud für Teams dort zwar anbieten, aber nicht aktiv vermarkten", verspricht Köhler. Des weiteren betont er, dass man den Resellern bezüglich Preis keine Konkurrenz machen werde: "Man wird die Creative Cloud für Teams auf Adobe.com zu einem empfohlenen Listenpreis, der mindestens den Preis eines Resellers abbildet, kaufen können." Und Alexander Hopstein, Senior Communications Manager CEUR & EEMEA bei Adobe, ergänzt: "Wir gehen davon aus, dass die Channel-Partner keine Freudentänze aufführen werden. Aber wir glauben auch nicht, dass es ein Grund ist, zum Leichenschmaus einzuladen. Denn uns ist sehr klar, was die Channel-Partner für uns tun."

Eingeschlagenen Weg mit Resellern weitergehen

Ende 2010 hatte Adobe das Partnerprogramm Adobe Partner Connection in Europa eingeführt, um laut Köhler Profitabilität und Kompetenz in den Channel zu bringen. "Denn unser grösstes Problem war bis dahin, dass wir zwar gute Reseller hatten, diese aber kein Geld mit uns verdienen konnten. Dementsprechend war auf Seiten der Reseller die Bereitschaft gering, sich Kompetenzen anzueignen", erklärt er die Beweggründe für das dazumal eingeführte Reseller-Programm. Dieses sollte die Reseller dazu bewegen, sich Kompetenz aufzubauen, und ihnen aber auch genügend Marge geben. "Und zwar eine Marge, die nicht mit in den Preis gerechnet werden kann. Denn das Hauptproblem, das wir bis dato hatten, war, dass sich die Händler durch immer knackigere Preise gegenseitig den Markt kaputtgemacht haben", betont Köhler.


Dieser Weg in Richtung Kompetenz und Profitabilität soll nun mit dem Release der Creative Cloud für Teams weitergegangen werden. So verspricht Köhler etwa mehr Anreize für Reseller, neue Schulungsmaterialen sowie auch die Möglichkeit, auf der Backend-Seite "sehr viel mehr Geld zu verdienen, als dies in der Vergangenheit mit Boxen oder Lizenzen der Fall war". Dabei spricht Köhler von bis zu 20 Prozent Backend-Marge im Bereich der Creative-Cloud-Produkte.

Neue Partner und Kunden ansprechen

Die Creative Cloud für Teams darf von Adobe-Partnern ab Stufe Certified angeboten werden. "Das entspricht rund der Hälfte unserer Partnerpopulation. Wir werden aber auch versuchen, neue Partner zu generieren", erklärt der Director Channel & Territory Sales. Dabei hat Adobe laut Köhler auch Unternehmen im Visier, die man bisher als ISV oder Systemintegratoren kannte.

Eine konkrete Zahl, wie viele neue Partner Adobe gewinnen will, nennt Köhler aber nicht. "Wir haben heute in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Liechtenstein insgesamt 3000 Partner. Ob es Ende 2013 3200 oder 2800 sein werden, weiss ich nicht. Denn es kann tatsächlich sein, dass sich einige Partner von uns verabschieden werden, weil sie diese Reise in Richtung Subscription mit uns nicht mitmachen wollen oder weil es für sie immer unattraktiver wird, ein Box-Produkt zu verkaufen", so Köhler. Er hofft aber, dass Adobe in der Schweiz bis Ende nächstes Jahr 30 Gold- und Platin-Partner haben wird. Momentan sind es hierzulande fünf Platin- und vier Gold-Partner.


Doch nicht nur neue Partner, auch neue Zielgruppen will Adobe mit der Creative Cloud für Teams ansprechen. Dabei geht das Unternehmen über den Preis. Die Mastercollection von Adobe kostet heute rund 3500 Euro. Als Creative Cloud bezahlt der User dafür 69 Euro pro Monat. Köhler erklärt: "In einem preissensitiven Markt wie der Schweiz ist die Creative Cloud ein willkommener Versuch, neue Kundengruppen zu erschliessen." (abr)


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