BAG-Hack: Happige Vorwürfe von Comparis
Quelle: Comparis

BAG-Hack: Happige Vorwürfe von Comparis

Das Bundesamt für Gesundheit droht mit einer Klage gegen Comparis.ch, und der Vergleichsdienst kontert mit dem Vorwurf des rufschädigenden Verhaltens seitens des Bundesamtes.
4. September 2012

     

Vergangene Woche wurde bekannt, dass ein Mitarbeiter des Internetvergleichsdienstes Comparis versucht hatte, eine Website des Bundesamts für Gesundheit (BAG) zu hacken (Swiss IT Magazine berichtete). Bundesrat Alain Berset hat in der Zwischenzeit über die Sonntagspresse bekanntgegeben, dass er deswegen eine Klage gegen Comparis in Erwägung ziehe. Nun äusserst sich Comparis.ch zur Drohung und geht in die Offensive: Man begrüsse Bersets Absicht, Klage einzureichen, biete sie doch Gelegenheit, die Vorwürfe an Comparis.ch zu entkräften. Gleichzeitig fordert Comparis Einsicht in sämtliche Dokumente der Bundesbehörden, in denen von den Vorwürfen die Rede ist."

Comparis.ch zeigt sich überzeugt, dass es sich beim Vorfall keinesfalls um einen Fehler des Unternehmens gehandelt hat, sondern um ein persönliches Fehlverhalten eines Mitarbeiters. Ausserdem schreibt Comparis: "Die Abfrage stand zudem in keinem Zusammenhang mit dem Bezug der Krankenkassenprämien mittels der legalen Crawler-Software. Diese Daten sind öffentlich und auch öffentlich zugänglich. Es gibt also gar keinen Grund, sich diese illegal zu beschaffen."


Es sei befremdend, dass Comparis die Anschuldigungen fast ein Jahr nach dem Vorfall aus der Presse erfahren musste, beklagt sich der Vergleichsdienst zudem in der Mitteilung. Und er erhebt happige Vorwürfe: "Dass die Dokumente jetzt erst, kurz vor Bekanntgabe der Krankenkassenprämien, in den Medien erscheinen, lässt den Verdacht eines gezielten, rufschädigenden Vorgehens gegen Comparis.ch aufkommen", so Felix Schneuwly, Mediensprecher bei Comparis. Dies sei auch der Grund, weshalb man ein Gesuch gemäss dem Bundesgesetz über das Öffentlichkeitsprinzip (BGÖ) einreiche und Einsicht in sämtliche relevanten Dokumente verlange. Comparis führt aus: "Auf diese Weise soll Klarheit unter anderem darüber hergestellt werden, seit wann die Vorwürfe im Bundesamt für Gesundheit beziehungsweise dem Eidgenössischen Departement des Innern bekannt sind und wie sich die Behörden damals dazu gestellt hatten. Comparis.ch möchte auch wissen, wer die Dokumente den Medien warum zugespielt hat."

Update:Im Laufe des heutigen Dienstags hat das Departement des Innern nun tatsächlich Klage gegen Comparis eingereicht, wie mittels Mitteilung bekanntgegeben wird. Man wolle die Umstände des Hacker-Angriffs klären, heisst es. (mw)


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