Panasonic macht in der Schweiz ohne John Lay weiter
Quelle: John Lay

Panasonic macht in der Schweiz ohne John Lay weiter


Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2011/12

     

Panasonic beendet die Zusammenarbeit mit John Lay Electronics und lässt den Generalvertretervertrag Ende März 2012 auslaufen. Anstatt via der Schweizer Generalvertretung will Panasonic den Markt hierzulande künftig direkt über eine eigene Niederlassung bearbeiten.

«Wir wissen seit etwa anderthalb Jahren von der neuen Strategie und haben seither unterschiedlichste Vorschläge an Panasonic unterbreitet, wie John Lay eine aktive Rolle in dieser neuen Strategie spielen kann», führt John-Lay-CEO Erich Fust auf Nachfrage von «Swiss IT Reseller» aus. Man habe viele Modelle einer Integration in die sogenannte «One Europe»-Strategie in Erwägung gezogen und eingehend diskutiert. Trotzdem sei dann im August «sehr überraschend» die Absage durch Panasonic gekommen, dass der seit genau 50 Jahren laufende Distributionsvertrag, welcher am 31. März 2012 auslaufen wird, nicht mehr erneuert werde. Seither habe man sich darauf konzentriert, dass möglichst viele Mitarbeiter in die neue Panasonic-Niederlassung in der Schweiz wechseln können, so Fust weiter. So hat man es geschafft, dass von den rund 122 Mitarbeitern von John Lay Electronics etwa 35 Angestellte ein Jobangebot von Panasonic erhalten werden, während rund 87 ihre Stelle verlieren. Zahlen darüber, wie viele der Mitarbeiter, die ihren Arbeitsplatz verlieren, bereits anderweitig vermittelt werden konnten, kann Fust noch keine nennen.
Aber: «Es hat mich überwältigt, wie viele positive Rückmeldungen aus der Region und von befreundeten Firmen kamen: Viele der Unternehmen im Raum Luzern haben sofort Bereitschaft signalisiert, Mitarbeiter in fast allen Bereichen wie Verkauf, Marketing, Administration, Multimedia Elektronik, Finanz, IT oder Logistik übernehmen zu können. Aber auch für unsere 19 Lehrlinge sieht es gut aus. Wir sind zuversichtlich, dass sie alle kurzfristig einen neuen Lehrmeister haben werden», zeigt sich Fust optimistisch.

Gesättigter CE-Markt

Die Gründe für die Beendigung des Abkommens liegen laut Fust vor allem in den veränderten Marktbedingungen: «Im Bereich Digitalkamera und TV sind die Märkte gesättigt und die Margen gering. Das führt dazu, dass in der ganzen Consumer-Electronics-Branche deutlich rationalisiert wird.» Die neue Panasonic-Strategie «One Europe», bei der Services wie IT, Finanzen, Logistik und der Kundendienst zentral von Europa aus geregelt werden, könne für europäische Länder durchaus Sinn machen, analysiert Fust. Allerdings habe es John Lay im Schweizer Markt über die Jahre geschafft, den Marktanteil von Panasonic mit einer kundennahen und serviceorientierten Strategie auf hohem Niveau zu stabilisieren: «Dies wird durch die neue dezentrale Strategie in der Form schwer zu halten sein.» (abr)


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