Sun-Attack!

Lange hat Sun von ihnen geredet, nun sind die neuen Sun Fire Server verfügbar. Von den Sun-Protagonisten ist man grosse Töne bei diesen Anlässen gewöhnt. Diesmal meinen sie, es sei «die grösste technologische Produkte-Einführung ihrer Geschichte.»
Wenn die Dinger wirklich so gut sind wie angekündigt, muss sich die Konkurrenz schnellstens etwas einfallen lassen oder sich auf weitere Einbussen gefasst machen. Sun war, gemäss IDC, der Server-Aufsteiger des vergangenen Jahres, besonders stark bei Einstiegs- und High-End-Systemen (siehe Seite 10). Mit den Sun Fires soll nun also auch der Midrange-Bereich aufgemischt werden.

Eine Klasse für sich?

Für die Sun Fires hat man sich in Palo Alto eine eigene Wortschöpfung einfallen lassen, die sie als neue Serverklasse definieren soll: «Midframe», zusammengezogen aus Midrange und Mainframe. Das soll uns sagen, dass es sich hier um Server handelt, die zu Midrange-Preisen die Robustheit, Performance und Flexibilität eines Mainframes bieten.
Zu den angesprochenen Mainframe-Eigenschaften gehören redundante Backplanes und andere Hardware-Komponenten sowie die Möglichkeit, das System dynamisch in mehrere Einzelsysteme aufzuteilen und Prozessor-Upgrades bei vollem Betrieb durchzuführen. Die vier Modelle kosten in der Grundausführung zwischen 97’000 und 325’000 Franken. Sie sind mit 8, 12 oder 24 750 MHz-Ultrasparc III CPUs ausgerüstet und fahren das Betriebssystem Solaris 8.

Keine Lieferschwierigkeiten

Im Vorfeld gab es allerdings häufig Spekulationen, mit dem Nachschub von Ultrasparc III CPUs könnte es harzen. Um solche Gerüchte zu übertönen, haute Sun CEO Scott McNealy persönlich auf die Pauke. Die Lancierung in den USA fand am Mittwoch vor acht Tagen statt. Bis zum folgenden Freitag, verkündete McNealy bei dieser Gelegenheit, würde Sun mehr seiner Midrange Server liefern können, als HP in fünf Monaten Superdomes verkauft habe. (hjm)