Game-Geschäft weiter rückläufig
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Game-Geschäft weiter rückläufig

Der Schweizer Spiele- und Konsolenmarkt befindet ist nach wie vor auf dem absteigenden Ast. Vor allem mobile Geräte laufen schlecht.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2011/03

     

Ein «anspruchsvolles Jahr 2010» habe der Schweizer Markt für Computer- und Videospiele hinter sich, schreibt SIEA (Swiss Interactive Entertainment Association) in einer Mitteilung. Damit drückt der Branchenverband elegant aus, dass das Gaming-Business hierzulande alles andere als gut läuft.
Der Umsatz 2010 (Konsolen sowie Games für Konsolen und PCs) ist gegenüber 2009 um 10,6 Prozent geschrumpft, der Absatz gemessen an Stückzahlen um 7,3 Prozent. Und dies wohlgemerkt nachdem der Umsatz bereits 2009 um 5,8 und der Absatz um 1,2 Prozent zurückging.

Rückgang im mobilen Bereich

Hauptverantwortlich für den massiven Einbruch sind in erster Linie die portablen Konsolen. Bei diesen seien Umsatz und Absatz um über 30 Prozent einge­brochen. Die SIEA spricht in diesem Segment von Verschiebungen in Richtung mobile Apps und Online-Games, welche vom Branchenverband nicht erfasst werden. Der gesamte Konsolen-Hardware-Markt gab 2010 um 18,4 (Umsatz) beziehungsweise 16,1 Prozent (Absatz) nach. Verloren haben hier in erster Linie die Playstation 2 (-75% beim Umsatz, -77% bei den abgesetzten Stückzahlen) sowie auch Nintendos ehemalige Erfolgs­konsole Wii (-36 bzw. -27 Prozent). Zulegen konnte derweil Sony Playstation 3 (Umsatz +2%, Stückzahlen +23%) sowie die Xbox 360 (Umsatz +29%, Stückzahlen +33%).
Zu den Konsolen-Marktanteilen, gemessen an den im letzten Jahr verkauften Stückzahlen: Hier liegt die Playstation 3 von Sony auf dem ersten Platz – mit 112?362 verkauften Konsolen und einem Marktanteil von 43 Prozent. Von der Wii wurden 93?217 Geräte verkauft (36%), gefolgt von der Xbox 360 (50?762 Geräte; 19%) und der PS2 (4652 Geräte; 2%). Bei den portablen Konsolen verkaufte Nintendo 90?167 DS und DSi (71%), Sony setzte derweil 36?062 PSPs ab (29%).

Auch Games im Minus

Bei den Games war der Umsatz- und Stückzahlenrückgang derweil nicht so stark ausgeprägt wie bei den Konsolen – mit 6,3 (Absatz) beziehungsweise 5,8 Prozent (Umsatz) aber immer noch erheblich. Dies vor allem angesichts der Tatsache, dass beim Gaming-Geschäft im Gegensatz zu den Konsolen-Verkäufen nicht unbedingt von einer erreichten Sättigung des Marktes gesprochen werden kann – nicht umsonst erreicht beispielsweise mit der Fifa-Reihe von EA Jahr für Jahr eine Neuauflage eines praktisch identischen Spiels die Top-Ränge der Verkaufs-Charts.
Jedoch soll auch bei den Games der Rückgang vor allem wegen dem schwächelnden mobilen Gamekonsolen-Markt zustande gekommen sein. Die Verkaufszahlen von Spielen für Heimkonsolen hätten sich lediglich im vierten Quartal leicht negativ, übers ganze 2010 gesehen aber positiv entwickelt, heisst es seitens SIEA. Der Markt für PC-Games sei derweil einigermassen konstant gewesen.

Zuversichtlich für 2011

Für 2011 zeigt sich Peter Züger, Präsident der SIEA, zuversichtlich bezüglich eines Wachstums der Branche. Vor allem die neu eingeführten Bewegungssteuerungen für die PS3 und die Xbox 360 (Move und Kinect), welche sich bereits 2010 gut etabliert hätten, dürften weiterhin für frischen Wind im Markt sorgen. «Auch der Ende März 2011 in den Verkauf gelangende neue 3DS von Nintendo hat das Potential, das Handheld-Segment wiederzubeleben», so Züger weiter. Zur Einschätzung der SIEA muss jedoch auch angefügt werden, dass bereits 2009 prognostiziert wurde, dass die Umsätze sich stabilisieren – eine Fehleinschätzung, wie man heute weiss.
Doch der positive Ausblick auf die Zukunft wird unter anderem auch von den Wirtschaftberatern von PWC geteilt. Diese haben im Dezember 2010 die Studie «Schweizer Entertainment und Media Outlook 2010-2014» veröffentlicht und schreiben darin, dass der Game-Markt bis 2014 im Schnitt um 4,4 Prozent pro Jahr wachsen wird. Als wichtigste Wachstumstreiber werden dabei technologische sowie inhaltliche Innovationen genannt. Man darf auf diese gespannt sein. (mw)


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