COS: «Ein virtueller E-Tailer funktioniert nicht»


Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2001/05

     

COS hat das Engagement beim Elektronik- und Computer-E-Tailer Primusavitos erhöht.
Die Vorgeschichte ist einigermassen kompliziert: Im Februar 2000 beteiligte sich COS am deutschen IT-E-Tailer Primustronix.
Primustronix gehört zur Primusonline-Gruppe, die wiederum teilweise in Besitz der riesigen deutschen Handelsgruppe Metro steht. Im Gegenzug bettete Primustronix die COS-Auktionssite, Auctionline, auf der eigenen Webpage ein. Im November letzten Jahres übernahm Primustronix den deutschen Online-KMU-Computerhändler Avitos. Mit etwa 70 Mio. Franken Umsatz ist Primusavitos heute in Deutschland sehr wahrscheinlich der grösste E-Tailer, so COS-Chef Kurt Früh.

Auctionline geht eigene Wege

Ursprünglich sah Früh vor, mit der Verknüpfung von Auctionline und Primustronix zusätzliche Umsätze zu generieren. Doch die Kundenbasis der beiden Sites scheint recht unterschiedlich zu sein, so Kurt Früh. Mit den Übernahmen in England und Frankreich geht auctionline eigene, vom deutschen E-Tailer unabhängige Wege.
Primusavitos, bei der COS nun mit 31,5 % beteiligt ist, soll sich darauf konzentrieren, baldmöglichst Gewinne zu machen, so Früh. Schwarze Zahlen werden bereits für das vierte Quartal angestrebt. Ausserdem wollen die E-Tailer vermehrt den Mehrwert selber generieren. Früh: «Am Anfang war Primustronix ein rein virtueller Laden. Die ganze Logistik wurde den Distis, zum Beispiel COS oder Tech Data überlassen. Das funktioniert so nicht. Jetzt baut Primustronix eigene Lager und Reperaturwerkstätten und wickelt auch die Retouren selbst ab. Nur so schaffen wir eine höhere Marge.»
Im Geschäft der Web-Retailer gab es früher klare Fronten: Auf der einen Seite die klassischen Katalog-Distis mit ihrer Logistik-Kompetenz, auf der anderen die E-Tailer mit IT-Distis im Rücken. Primusavitos versucht nun offensichtlich einen Mittelweg. (hc)


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