Microsoft Schweiz verstärkt OEM-Marketing


Artikel erschienen in IT Reseller 1999/08

   

Der OEM-Markt für Software und Betriebssysteme ist gigantisch. Microsoft alleine verkaufte letztes Jahr in Europa für über drei Milliarden Dollar Software an OEM-Kunden. Für die Schweiz könnten das Umsätze von gegen 160 Millionen Dollar bedeuten (eigene Schätzung). Das Quasimonopol des Gates’schen Softwaregiganten im OEM-Markt könnte in nächster Zeit ins Wanken geraten, da sich auch Corel mit seiner Officelösung «Word Perfect Office 2000» und die deutsche Staroffice unter Linux um die begehrten Marktanteile balgen.
Microsoft Schweiz reagiert und baut seine OEM-Marketing-Abteilung aus. Seit dem 1.2.99 ist Michael Kohlas – vorgängig als OEM Sales- und Marketingmanager bei C-Connect – für die Betreung der OEM-Kunden zuständig. Mit einer passwortgeschützten Website, E-Mail Support und einem Forum bei technischen Fragen und persönlicher Beratung bei Licensing-Fragen will man bestehenden und potentiellen Kunden auf den Leib rücken. Kohlas verspricht: «Der Support soll noch verbessert werden. Die Marktgrösse in der Schweiz zwingt uns das auf.» Auf der Website zum Beispiel werden den OEM-Kunden Downloads, technische Infos und Zertifizierungs-/Schulungsunterlagen angeboten. Das Zertifikat als «Pre-Install Specialist» kann mit einer Prüfung direkt auf der OEM-Website erworben werden.
Microsoft verkauft den drei OEM-Distributoren (Actebis, C-Connect und Contrel) die Pakete zu einem Einheitspreis. Die Distis handeln dann – so Kohlas – den Preis mit dem «System Builder» aus. Mehr über Preisgestaltung und Margenpolitik war nicht zu erfahren, müssen sich doch die MS-OEM-Distributoren zu strengstem Stillschweigen verpflichten. Ein Zeichen für schlechtes Gewissen seitens des de-facto-Monopolisten?


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