Blümchen und Dalmatiner an der Macworld

Kurz nach der Macworld in San Francisco stellte Apple an der Tokyoer Macworld wieder neue iMacs und Cubes vor.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2001/04

     

Keine Macworld Expo ohne neue Macintosh-Modelle: In Tokyo stellte Apple-Boss Steve Jobs – für einmal in Anzug und Krawatte – kurz nach der Macworld in San Franciso bereits wieder neue Mac-Modelle vor.
Der gestylte Cube ist etwas günstiger geworden, dafür sind die neuen iMacs teurer.
Dass sich der Cube nicht wie erwartet verkauft, ist seit längerem bekannt. Anfang Februar musste Apple zugeben, dass nur ein Drittel der veranschlagten Umsatzzahlen erreicht wurden. Im Dezember waren von den weissen Würfeln ganze 29’000 über den Ladentisch gegangen, gegenüber immerhin 308’000 iMacs. «Der Cube richtet sich eben an ein ganz bestimmtes Publikum», meinte Jobs kürzlich gegenüber amerikanischen Analysten, «Allerdings waren wir überrascht, dass dieser Markt doch deutlich kleiner zu sein scheint, wie wir dachten.»
Für die Tokyoer Macworld wurde das Angebot daher nachgebessert. Der Power Mac G4 Cube wird ab sofort in der Standardkonfiguration mit 128 MB RAM ausgeliefert. Die neue Grundkonfiguration ist mit einem 450 MHz Power PC G4 Prozessor, 20 GB Festplattenspeicher und einem schlittenlosen Laufwerk zum Lesen und Beschreiben von CDs ausgerüstet, ausserdem mit zwei Firewire- und zwei USB-Schnittstellen sowie 10/100BASE-T Ethernet und einem 56K V.90 Modem. Diese Ausführung kostet 2’999 Franken. Die bisherige Grundversion mit DVD-Laufwerk kostet noch 2’399 Franken, in Kombination mit dem Apple Studio Display 3’948 Franken.
Die Build-to-Order-Optionen im Apple Store ermöglichen zudem verschiedene Konfigurationen mit 500 MHz Power PC G4 Prozessor, bis zu 1,5 GByte RAM, Grafikkarten von Nvidia oder ATI sowie Festplatten mit bis zu 60 GB Speicherkapazität.

Flowerpower und Dalmatiner

Während seiner Keynote präsentierte Jobs erwartungsgemäss auch neue iMac-Modelle in den Farben Flowerpower und Blue Dalmatian (mit blauen Punkten wie die Disney-Hunde).
Die neuen Imacs sind ebenfalls ab sofort erhältlich: Das Highend-Modell in den neuen Farben oder in Graphit arbeitet im 600 MHz-Takt und verfügt über 128 MB Speicher. Kostenpunkt: 2’799 Franken.
Das mittlere Modell mit 500 MHz-Prozessor und 64 MHz Speicher kostet 2’199 Franken. Beide Modelle sind mit einem Laufwerk für wiederbeschreibbare CDs ausgestattet.
Der günstigste iMac läuft im 400 MHz-Takt, verfügt über 64 MB Speicher und kostet 1’699 Franken. Dieses Modell ist nur in Indigo erhältlich.
Die schnelleren Prozessoren und das CD-RW-Laufwerk dürften den Kundenwünschen entgegenkommen. Zu begrüssen ist auch der Firewire-Anschluss und die Möglichkeit, einen zweiten Monitor zu betreiben. Dass die Neuerungen allerdings auch bezahlt sein wollen, ist ein anderes Kapitel. Manche Beobachter befürchten, dass die neuen iMac-Preise für den Homebereich zu hoch sind. Beanstandet wird ausserdem, dass die günstigeren iMacs über nur gerade 64 MB Speicher verfügen – zu wenig für das im nächsten Monat erwartete, neue OS X.
An der Fertigungstechnologie für die Einlagerung der blauen Punkte in die halbdurchsichtige Hülle der Dalmatiner-iMacs will Apple 18 Monate gearbeitet haben. Doch der Aufwand und die ständig wechselnden Farben seien notwendig, wenn – wie sich Apple Marketing-Chef Greg Joswiak ausdrückt -«Apple dort sein will, wo sich Mode und Technologie treffen.»
Bei den zierlichen japanischen Mädchen werden die neuen iMacs bestimmt ankommen, denn sie sind wirklich «kawai» - zu deutsch süss, schnusselig. Erwachsenere Besucher interessierten sich allerdings mehr für die bereits in San Francisco vorgestellten Power Macintosh G4 Desktop-Modelle und deren Möglichkeit zum Beschreiben von DVD-CDs sowie für das schnelle und elegante Titanium G4-Powerbook. (fis)


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