Sun arbeitet im SAN-Bereich mit Konkurrent Brocade zusammen

Da können sich alle freuen, die Storage Area Networks (SAN) zu betreuen haben: Sun und Brocade Communication Systems haben angekündigt, dass die Silkworm Fabric Switches von Brocade künftig mit Suns Storedge Arrays und den Enterprise- und Workgroup-Servern zusammen arbeiten sollen. Zu diesem Zweck haben beide Unternehmen in Versuchsumgebungen umfangreiche Tests von Brocade Switches in verschiedenen Server- und Speicher-Umgebungen von Sun durchgeführt.
Sun wird künftig Brocade Switches als Teil ihrer eigenen SAN-Lösungen anbieten. Ausserdem wird das Unternehmen Brocade Fabric Access-Partner und bekommt damit Zugriff auf die Features des Brocade Fabric-OS.
Brocade seinerseits will den Fabric Acces Layer mit Jiro-Technologie ergänzen. Jiro, ein von einem Konsortium erarbeitetes Set von auf Java 2 basierenden APIs, ermöglicht Speichermanagement-Lösungen für heterogene Netzwerke. Durch die Integration dieser Technologie können die Management Tools von Sun bei Brocade-SANs eingesetzt werden.
«Das alles passt ausgezeichnet in unsere Strategie, vollständige End-to-End-Lösungen anzubieten», erklärte Janpieter Scheerder, Executive Vice President für Network Storage bei Sun, «Gleichzeitig zeigen unsere Firmen damit ihr Engagement für offene Standards.»

Kunden haben das Sagen

In erster Linie aber dürften es wohl die Kunden gewesen sein, die Sun zum Zusammengehen mit einem Konkurrenten bewogen haben, der bei den Fabric Switches immerhin einen Marktanteil von rund 70 Prozent hat. Viele SAN-Anwender zeigten sich nicht gerade begeistert über die Schwierigkeiten mit unterschiedlichen Produkten, die Upgrades erschwerten und sie praktisch zwangen, mit einem einzigen Anbieter zu arbeiten. Immerhin hat die Commerzbank als grosser europäischer Kunde bereits erreicht, dass ihr Sun Professional Services eine SAN-Lösung liefert und betreut, die Teile der Konkurrenten Brocade und EMC enthält. Das System soll noch diesen Monat den Betrieb aufnehmen.
Der bei Brocade für Europa zuständige Vizepräsident Jean-Maire Mathiot meinte lakonisch: «Im SAN-Markt hat der Kunde das Sagen. Wir arbeiten mit verschiedenen Hard- und Software-Anbietern zusammen. Ich denke, dass es in den kommenden Monaten noch weitere, ähnliche Ankündigungen geben wird.» (fis)