Die Wette
von Christoph Hugenschmidt, Chefredaktor IT Reseller
Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2001/04
Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2001/04
Wir haben uns bei den Recherchen für unser «Datencenter-Special» mit Leuten von KPNQwest, Psinet und Interxion unterhalten und auch einen konkreten Blick in ein richtig grosses Center geworfen. Dabei ging es uns überhaupt nicht um Vollständigkeit, sondern um Beispiele. Schliesslich gibt es in der Schweiz noch eine ganze Reihe von Playern, die in diesem Markt kräftig mitmischen wollen.
Beispiele sind Mount 10 mit Speicher- und Hosting-Dienstleistungen für ASPs und Cybernet mit sieben kleinen Datencentern für KMUs. Weitere Mitspieler sind die klassischen Outsourcer, die früher oder später in den Markt für ASP-Dienste einsteigen werden. Dazu gehören EDS und Bedag, die gemeinsam ein Datencenter in Bern unterhalten und die Ostschweizer Agi, die die Applikationen von Business Care hosten werden. Nicht zu vergessen sind IBM und vielleicht auch HP, die ihren Kunden statt Servern eben Platz und Service innerhalb einer zentralen Infrastruktur verkaufen wollen.
In welchen Märkten wollen die Datencenter-Leute ihre gewaltigen Investitionen (Psinet spricht von 60 Mio. Franken, die in Genf verbaut wurden) wieder hereinholen? Reines Server-Housing und Web-Hosting werde zur Commodidity, wo nicht mehr viel zu verdienen ist, meint Marcel Casserini von Psinet. Und mit schmalbandigen Access-Diensten ist sowieso kein Geld mehr zu machen.
Also reden alle von Dienstleistungen mit Mehrwert – und hoffen auf drei Märkte, die es so noch gar nicht gibt: Erstens sollen sich ASPs in den Datencentern einmieten. Zweitens sollen Firmen ihre Inhalte, z.B. Videostreams, von den weltweit verstreuten Datencentern aus verteilen. Und drittens will man den Kunden sicherere Speicherplätze anbieten.
Doch was ist, wenn sich diese drei Märkte nicht, nicht so schnell oder nicht so gross entwickeln werden, wie es die Marktforscher einst prophezeit haben? Dann haben die Datencenter-Bauer ihre Wette auf die Zukunft verloren.
Christoph Hugenschmidt
Beispiele sind Mount 10 mit Speicher- und Hosting-Dienstleistungen für ASPs und Cybernet mit sieben kleinen Datencentern für KMUs. Weitere Mitspieler sind die klassischen Outsourcer, die früher oder später in den Markt für ASP-Dienste einsteigen werden. Dazu gehören EDS und Bedag, die gemeinsam ein Datencenter in Bern unterhalten und die Ostschweizer Agi, die die Applikationen von Business Care hosten werden. Nicht zu vergessen sind IBM und vielleicht auch HP, die ihren Kunden statt Servern eben Platz und Service innerhalb einer zentralen Infrastruktur verkaufen wollen.
In welchen Märkten wollen die Datencenter-Leute ihre gewaltigen Investitionen (Psinet spricht von 60 Mio. Franken, die in Genf verbaut wurden) wieder hereinholen? Reines Server-Housing und Web-Hosting werde zur Commodidity, wo nicht mehr viel zu verdienen ist, meint Marcel Casserini von Psinet. Und mit schmalbandigen Access-Diensten ist sowieso kein Geld mehr zu machen.
Also reden alle von Dienstleistungen mit Mehrwert – und hoffen auf drei Märkte, die es so noch gar nicht gibt: Erstens sollen sich ASPs in den Datencentern einmieten. Zweitens sollen Firmen ihre Inhalte, z.B. Videostreams, von den weltweit verstreuten Datencentern aus verteilen. Und drittens will man den Kunden sicherere Speicherplätze anbieten.
Doch was ist, wenn sich diese drei Märkte nicht, nicht so schnell oder nicht so gross entwickeln werden, wie es die Marktforscher einst prophezeit haben? Dann haben die Datencenter-Bauer ihre Wette auf die Zukunft verloren.
Christoph Hugenschmidt
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