Hand in Hand und Schritt für Schritt

Unter einem gemeinsamen Dach haben sich vier Unternehmen zusammengetan, um gemeinsam medienübergreifende Gesamtlösungen «aus einer Hand» anzubieten. Aus dem lockeren Verbund soll in ein paar Jahren ein neues Unternehmen entstehen.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2001/01

     

Die Firmen Zubler & Partner, Comdata, ISC und W4 haben sich in einem vorerst lockeren Verbund, der Cross Media Group (CMG) zusammengetan, um
IT-Gesamtdienstleistungen aus einer Hand anbieten und ihre einzeln entwickelten Produkte gemeinsam vermarkten zu können.
Unter der Federführung des 33-jährigen Kommunikationsfachmanns Jörg Wenzel, Verwaltungsratspräsident der Wettinger Kommunikations- und Internetagentur W4 Communications AG und der Softwareentwicklungsfirma ISC Internet Solution Center, haben sich die Inhaber der System-Integratoren Zubler & Partner und Comdata, Andi Zubler und Ueli Schmocker, unter einem Gruppendach zusammengeschlossen.
Der Schritt kam nicht urplötzlich, sondern eher als logische Folge: Die vier Firmen arbeiten schon seit sechs Jahren bei Projekten zusammen, wenn ergänzende Dienstleistungen beim Kunden gefragt sind. Zielmarkt wird auch in Zukunft das KMU-Umfeld mit Firmengrössen ab 20 (Dienstleistung) respektive 50 Mitarbeitern (Produktion) sein.
In einem ersten Schritt wurden vertragliche Rahmenbedingungen über die gemeinsame Zusammenarbeit festgelegt und die drei Inhaber beteiligten sich gegenseitig an ihren Aktiengesellschaften. Dahinter steht die Absicht, die einzelnen Firmen in ca. drei bis fünf Jahren aufzulösen und sich rechtlich unter der Cross Media Group zusammenzuschliessen. Im April werden die vier Firmen schon mal gemeinsame Büroräumlichkeiten in Wettingen beziehen.

Gemeinsame Anstrengungen

Der Zusammenschluss hat einerseits zum Ziel, den Kunden Gesamtlösungen aus einer Hand anbieten zu können, andererseits wurden bereits jetzt die Entwicklungsbemühungen zusammengelegt und die Produkte werden durch eine gemeinsame Verkaufsabteilung vermarktet.
Den Grund dafür kommentiert Jörg Wenzel pragmatisch: «Bisher hat jede der vier Firmen ihre eigenen Produkte entwickelt. Die bestehenden Kunden waren zwar zufrieden damit, aber keiner von uns hat eine wirkliche Marktpräsenz. Ein typischer Anfängerfehler. Durch den Zusammenschluss können wir unsere Produkte zusammengefasst als modulares System anbieten, weiterentwickeln und aktiv vermarkten.»
Das Angebot umfasst eine Internetlösung für Gemeinden, Verbände und Unternehmen, ein Verwaltungstool für Dokumente, eine Lösung für datenbankbasierende PDF-File-Generierung und einen Webshop. Weitere Produkte sind in Vorbereitung.

Welschland, Tessin, Spanien

Für die Schweiz sucht die CMG nun noch fünf Partner (drei in der Deutschschweiz, einen in der Romandie, einen im Tessin), die die Produkte der Gruppe einsetzen und keine eigenen Lösungen entwickeln oder weiterentwickeln wollen.
Doch damit nicht genug: Wenzel und seine Partner haben bereits in Madrid eine CMG-Tochter gegründet. Dass gerade Spanien als Zielmarkt gewählt wurde, hat einerseits persönliche Gründe. Andererseits sieht Wenzel in Spanien einen enormen Nachholbedarf im KMU-Umfeld: «In Spanien haben bei Grossunternehmen eh schon IBM und Co. den Fuss in der Tür.
Im KMU-Umfeld besteht aber ein grosser Nachholbedarf. Der Stand dort kann mit dem in der Schweiz von vor vier bis fünf Jahren verglichen werden.» Die Software-Produkte hat man deshalb schon in der Middleware fürs Spanische und weitere Sprachen vorbereitet und es arbeiten bereits drei Leute in Madrid mit dem Ziel, die CMG-Produkte über Partner zu vertreiben. Man sei, so Wenzel, bereits mit zwei Firmen im Gespräch, einem Informatikbetrieb und einer Werbeagentur.
Wenzel hat sich aber nicht zum Ziel gesetzt, im Projektbereich Fuss zu fassen, man will lediglich die Produkte vermarkten. Wenzel: «Das Beratungsbusiness läuft in Spanien sowieso nur über Beziehungen. Customizing wäre zwar wünschenswert, aber wir beschränken uns vorerst auf den Verkauf unserer Software.» (mh)


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